Die eingeleitete Restrukturierung ist gestern vom Aufsichtsrat genehmigt worden und soll noch in 2007 abgeschlossen werden. STADA erwartet in diesem Zusammenhang aus heutiger Sicht einen Einmalaufwand von insgesamt ca. 29 Mio. EUR vor Steuern bzw. ca. 18 Mio. EUR nach Steuern, der weit überwiegend im 3. Quartal 2007 anfallen wird. Dieser einmalige Restrukturierungsaufwand wird gemäß IFRS in der Gewinn- und Verlustrechnung des STADA-Konzerns als eigene Linie unterhalb des operativen Ergebnisses dargestellt, das damit von den Belastungen aus der Restrukturierung nicht betroffen sein wird.
Im Rahmen der Restrukturierung sollen 230 Arbeitsplätze in den arztbezogenen Außendiensten und den dazugehörigen Vertriebsfunktionen der beiden deutschen STADA-Vertriebsgesellschaften STADApharm GmbH und STADA Medical GmbH auf eine Tochtergesellschaft der pharmexx GmbH, Hirschberg, übertragen werden. pharmexx ist ein seit Jahren im Markt etablierter Anbieter von pharmazeutischen Außendiensttätigkeiten für Dritte auf Zeit und gegen Gebühr (so genannter Leasing-Außendienst). STADA beabsichtigt, mit pharmexx vertraglich eine Arbeitsplatzgarantie zu vereinbaren, wobei alle betroffenen Außendienst-Mitarbeiter, die dem Betriebsübergang im Rahmen der gesetzlichen Frist von einem Monat nicht widersprechen, bei pharmexx weiter beschäftigt und für ein Jahr vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt werden sollen. Andere deutsche STADA-Vertriebsgesellschaften, insbesondere die traditionell ohne Außendienst agierende Generika-Vertriebslinie ALIUD PHARMA GmbH & Co. KG sowie die auf Markenprodukte fokussierte STADA GmbH, sind von der vorgesehenen Restrukturierung nicht betroffen.
Anlass der Restrukturierung sind nachhaltige Veränderungen der Strukturen im deutschen Generika-Markt durch das zum 01.04.2007 in Kraft getretene Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG). Damit spielen für das deutsche Generika-Geschäft des Konzerns (Umsatz im 1. Halbjahr 2007 insgesamt 236,9 Mio. EUR, davon insgesamt 129,9 Mio. EUR von STADApharm und STADA Medical vertrieblich betreuter Umsatz) zunehmend die Art und die Höhe der den einzelnen Krankenkassen gewährten Rabatte sowie die Auswahl der Apotheke unter konkurrierenden Produkten mit Rabattvertrag die zentrale vertriebliche Rolle, während die Bedeutung der ärztlichen Produktauswahl und der darauf ausgerichteten Vertriebsmaßnahmen stark abnimmt.
Ziel der heute eingeleiteten Restrukturierung ist es, durch Anpassung der Vertriebsstrukturen an die veränderten Nachfrage-Mechanismen die fixen Vertriebskosten des deutschen Generika-Geschäfts im STADA-Konzern nachhaltig zu reduzieren. Ungeachtet zu erwartender Belastungen der umsatzbezogenen Bruttomarge durch bestehende und zukünftige Rabattverträge soll damit das deutsche Generika-Geschäft auch in Zukunft seinen signifikanten Anteil zum operativen Ergebnis des STADA-Konzerns beitragen können. Die aktuellen tief greifenden Veränderungen der Strukturen des deutschen Generika-Marktes werden damit aus heutiger Sicht des Vorstands den nachhaltigen Wachstumskurs des STADA-Konzerns nicht dauerhaft beeinträchtigen.