Danach folgt Carl Czernys Konzert zu vier Händen und Orchester in C-Dur. Generationen von Klavierschülern ist Czerny vor allem wegen seiner Lehrwerke im Gedächtnis geblieben. Der zu seiner Zeit berühmte Klavierpädagoge unterrichtete sogar Franz Liszt und auch die Neffen von Beethoven. Im Stadeum ist das Klavierduo Villarceaux, bestehend aus Judith Mosch und Alexandra Sostmann, mit Czernys Konzert am Steinway-Flügel zu erleben.
Freuen kann man sich außerdem auf Robert Schumanns Symphonie Nr. 4 d-moll op. 120. Doch Vorsicht: Die Nummerierung entspricht nicht der Entstehung. Die erste Fassung der späteren "Vierten" schrieb Schumann unmittelbar im Anschluss an seinen symphonischen Erstling, die heitere "Frühlingssymphonie".
Doch die erste Aufführung brachte wenig Erfolg, und Schumann war von der Publi-kumsreaktion offenbar derart verunsichert, dass er sich weder um eine weitere Auf-führung noch um die Drucklegung kümmerte. Dieses Desaster ist inzwischen ver-gessen und das Stader Publikum kann sich von der Schönheit des Werkes überzeugen.
Um 18.45 Uhr lädt das Stadeum zu einer kostenlosen Einführung in der Konferenz-zone ein.
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 26,25 / 28,45 / 30,65 / 32,85 Euro telefonisch unter +49(4141)409140, im Internet unter www.stadeum.de sowie bei allen bekannten Stadeum-Vorverkaufsstellen.
Hintergrundinformationen
Duo Villarceaux - Alexandra Sostmann, Judith Mosch
Seit der Gründung während eines Meisterkurses bei Christian Zacharias im Rahmen des "Festival d´Ile de France" begeisterten die beiden junge Pianistinnen u. a in Wien, Stuttgart, Dresden, Hamburg und im Schleswig Holstein Musikfestival.In einer Vielzahl von Konzerten haben sich Alexandra Sostmann und Judith Mosch als Künstlerpersönlichkeiten erwiesen, die technische Brillanz und mitreißendes Temperament mit sensibler künstlerischer Aussage zu verbinden wissen und dabei vollkommene Homogenität im Duospiel erlangen. So erhielt das Duo Villarceaux im 14. Internationalen Kammermusikwettbewerb in Caltanissetta/Sizilien den 1. Preis.
Es schlossen sich Konzertreisen durch Europa (u. a. Wien, London, Rom, Lissabon, Évora) und Südamerika (Bahía Blanca, Santiago de Chile, Valparaiso) an, bei denen die Pianistinnen mit ihrem "glutvollen Spiel" Publikum und Presse gleichermaßen überzeugten.
Im November 2000 gab das Duo Villarceaux sein Berlin-Debüt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt mit der Kammersymphonie Berlin unter der Leitung von Jürgen Bruns. Für das Label Thorofon spielte das Duo bereits zwei CDs mit Werken von Igor Strawinsky und Sergej Rachmaninow ein.
Alexandra Sostmann und Judith Mosch haben bei namhaften Künstlern wie Prof. Volker Banfield, Prof. Karl-Heinz Kämmerling, Prof. Evgenij Koroliov und Dinorah Varsi studiert. Meisterkurse bei Marcella Crudeli, Prof. Jan Ekier und Leonard Ho-kanson rundeten ihre Ausbildung ab. Die beiden Pianistinnen sind mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet worden und haben bei Rundfunk- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.
Interessante Programme, die sowohl vierhändige Literatur als auch Werke aller Epochen für zwei Klaviere umfassen, stehen für die künstlerische Vielseitigkeit des Duos Villarceaux.
Alexandra Sostmann war als Stipendiatin des Landes Schleswig-Holstein Jungstu-dentin an der Lübecker Musikhochschule, bevor sie 1991 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg aufgenommen wurde. Sie studierte dort bei Volker Banfield und später in der Klasse von Evgeni Koroliov, bei dem sie auch ihr Diplom abschloss.
Gastsemester am Mozarteum in Salzburg bei Rolf Plagge und an der "École Normale de Musique Alfred Cortot", Paris in der Klasse von Marcella Crudeli rundeten ihre Ausbildung ab. Im Sommer 2001 legte Alexandra Sostmann ihr Konzertexamen am Royal College of Music in London in der Klasse von Peter Katin ab.
Als Solistin und Kammermusikerin ist Alexandra Sostmann u. a. in Dänemark, Österreich, Italien, Israel und Frankreich aufgetreten.
Judith Mosch war Schülerin von Christa-Maria Hartmann und Karl-Heinz Kämmer-ling, bevor sie ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover in der Klasse von Martin Dörrie aufnahm. 1990 erhielt sie den Kulturförderpreis ihrer Heimatstadt und errang 1993 den 1. Preis im GEDOK-Wettbewerb.
Neben ihrer ausgedehnten Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin (u. a. in den Niederlanden, in Weißrußland sowie bei Festivals und in Rundfunk- und Fernsehproduktionen) war Judith Mosch seit 1993 Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Hannover.
Im Mai 1997 schloss sie an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe in der Klasse von Dinorah Varsi ihr Konzertexamen "Mit Auszeichnung" ab.
Seit Oktober 2000 ist Judith Mosch Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover.
Schlesische Philharmonie Kattowitz
Die Schlesische Philharmonie in Kattowitz gründete sich im Polen der Nachkriegszeit neu mit einem Konzert am 26. Mai 1945. Zunächst wurde das Orchester von Jan Niwinski geleitet. Ihm folgten Witold Krzemienski und Stanislaw Skrowaczewski als Chefdirigenten. Ab 1953 bestimmte Karol Stryja als künstlerischer Leiter die Geschicke des Orchesters. In dieser Zeit konzertierte das Orchester der Schlesischen Philharmonie nicht nur innerhalb Polens sondern unternahm auch zahlreiche Tourneen nach Österreich, Tschechien, Irland, Frankreich, Deutschland, Schweden, die Schweiz, Italien, Großbritannien, Japan und Süd Korea. Es war Gast der großen internationalen Festivals: Swansea Festival, La Chaise- Dieu, Prager Frühling, Arena di Verona, Warschauer Herbst und Wratislavia Cantans in Breslau.
Internationale Dirigenten und Solisten kamen nach Kattowitz, um mit dem Orchester zu musizieren. Zu nennen wären Eugene Ormandy, George Szell, Leopold Stokowski, Zubin Metha, David Oistrach, Henryk Szeryng, Emil Gilels, Artur Rubinstein, Maurizio Pollini und Krystian Zimerman. Das umfangreiche Repertoire enthält neben den Werken der klassischen Weltliteratur auch zahlreiche Werke zeitgenössischer Musik. Eine spezielle Reihe mit Kinderkonzerten und Konzerten für junge Menschen wurde zusätzlich zu den existierenden Konzertreihen in Kattowitz eingerichtet. In diesen Veranstaltungen sollen – in der Art wie Leonard Bernstein dies in den 60´er Jahren in New York machte – junge Menschen an die Musik herangeführt werden. Alle 4 Jahre richtet die Schlesische Philharmonie den "Grzegorz Fitelberg- Dirigenten Wettbewerb" aus – einen international anerkannten Wettbewerb für Nachwuchsdirigenten.