Damit trägt das erfolgreiche Doppel wesentlich zum guten Namen des seit dem Jahr 2000 bestehenden Münstersommer Freiburg bei.
Das vom Kulturamt organisierte diesjährige „Fest der Innenhöfe“ ist dem 550-jährigen Jubiläum der Universität gewidmet. So werden Ensembles aus allen Partnerstädten Freiburgs und einigen Partneruniversitäten Innenhofkonzerte gestalten.
Matsuyama präsentiert sich mit einer 20-köpfigen Shamisen-Gruppe. Aus der amerikanischen Partnerstadt Madison reist die Gypsy-Swing Gruppe „Harmonious Wail“ an, und aus Isfahan wird ein Ensemble alte persisiche Musik aufführen. Die älteste Partnerstadt Besançon schickt eine Band mit dem jun2 gen Chanconsänger Leio. In Padua haben Mitglieder der städtischen Orchester die Einladung nach Freiburg zum Anlass genommen, ein Bläserquintett „I Cameristi della Civica Orchestra di Fiati di Padova“ zu gründen. Aus Granada, der spanischen Partnerstadt, kommen zwei Gruppen, das „Trio Alhambra“ mit klassischer spanischer Musik sowie eine Flamencogruppe. Guildford entsendet von seiner Universität einen Gitarristen sowie einen Cellisten. Die Mitglieder der Universität Innsbruck importieren Tiroler Hochzeitsmusik in den Innenhof der Alten Universität. Aus Lviv, der ukrainischen Partnerstad,t kommt der Chor „A Cappella Leopolis“mit ukrainischer Chormusik, byzanthinische rumänische Chormusik bringt die rumänische Partneruniversität in Iasi mit.
Darüber hinaus konzertieren Musiker aus Seoul mit alter und neuer koreanischer Musik sowie Musiker aus den Hauptstädten Moskau, Kiew, und Tiflis.
Die Freiburger Universität selbst ist vertreten durch das Akademische Orchester mit Peter Tschaikovskis 6. Sinfonie, durch den Russischen Chor und durch zwei Lesungen des Büros der Gleichstellungsbeauftragten aus Tagebüchern und Briefen des Tagebucharchivs Emmendingen, die Einblicke geben in das Leben der weiblichen Universitätsangehörigen von 1870 bis 1970.
Auch die Freiburger Musiklandschaft zeigt sich in ihrer Vielfältigkeit: Mitglieder der Musikhochschule, des Philharmonischen Orchesters, des Barockorchesters, des Südwestrundfunks und des ensemble chronophonie treten mit kammermusikalischen oder solistischen Programmen auf. Und auch eine kleine Oper von Joseph Haydn hat ihren Weg in die Innenhöfe gefunden.
Ebenso fortgesetzt wird die Zusammenarbeit mit der Russischen Schule und dem Arthur-Lepthien-Wettbewerb. Damit konzertieren drei junge, am Anfang ihrer Karriere stehende, hochbegabte Pianisten in den Innenhöfen, unter ihnen Fuyuka Kusa, die den ersten Preis des Arthur-Lepthien-Wettbewerbs gewann.
Nach vielen Jahren wieder zu Gast ist die Berliner Klezmergruppe Aufwind. Zum ersten Mal kommt das weltberühmte Raschèr Saxofone Quartet zu den Innenhof-Konzerten. Ebenso der nicht minder berühmte Posaunist Mike Svoboda: Er ist mit einem Solo-Rezital zu hören und im Michael Kiedaisch Trieau. Außergewöhnliches verspricht zudem ein Konzert mit dem Akkordeonisten Konstantin Ischenko.
Nicht zuletzt kann sich das Publikum auf ein Wiederhören mit dem Freiburger Schüler Jazzorchester, dem Perkussionisten Murat Coskun, der Gitarristin Sonja Prunnbauer und dem Pianisten Tibor Szász freuen.
Konzertkarten sind vom 23. Juni an im Vorverkauf beim BZKartenservice sowie jeweils eine halbe Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse.
Parallel zu den Konzerten laden die Museen zu den „Museumsnächten“ ein. Neben den fünf städtischen Häusern beteiligen sich das „Uniseum“ und die Archäologische Sammlung der Universität. Der Nachtschwärmer-Pin für 4 Euro (kostenlos für Inhaber/innen des Oberrheinischen Museumspasses sowie Besucher/innen der Innenhof-Konzerte gegen Vorlage einer Eintrittskarte) gewährt an beiden Abenden freien Zugang zu den Museen und ihren Veranstaltungen.
Am Freitag, 20. Juli, bleiben die städtischen Museen tagsüber geschlossen und öffnen erst um 19 Uhr zu den Museumsnächten. Am Samstag, 21. Juli, sind sie von 14 bis 1 Uhr, am Sonntag, 22. Juli, von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Trotz der Umbaumaßnahmen bietet das Augustinermuseum ein umfangreiches Programm. Es steht ganz im Zeichen Italiens, besonders aber Venedigs. Anlass für diese „italienische Nacht“ ist die Sonderausstellung zur Radierfolge „Flucht nach Ägypten“ von Giandomenico Tiepolo, die zu den Höhepunkten der europäischen Graphik zählt. Das den Blättern zugrunde liegende drucktechnische Verfahren kann man selbst ausprobieren. Als Serenade erklingen ausgewählte Stücke italienischer Komponisten – unter anderem gespielt auf dem hauseigenen Silbermann-Hammerklavier von 1789.
Das Führungsprogramm im Museum für Stadtgeschichte im Wentzingerhaus am Münsterplatz reicht von einer Einführung in die Geschichte des Hauses bis zu nächtlichen Rundgängen über den Münsterplatz. Das Mitternachtskonzert im Hof kommt vom Steinway-Reproduktionsflügel der Freiburger Firma Welte. Mit seiner Hilfe erklingen Einspielungen berühmter Komponisten und Pianisten „live“.
Eine Gesamtschau des Schaffens von Peter Vogel zeigt das Museum für Neue Kunst. Die elektronischen und kybernetischen Klang- und Lichtobjekte des Freiburgers finden seit vielen Jahren internationale Anerkennung. In ihrer Verbindung von Gesetzmäßigkeit und Zufall, Regel und Spiel sind sie auch Sinnbilder für die aktuelle Debatte um die Selbstbestimmung menschlichen Denkens und Handelns.
Neben dem Rathaus- und dem Augustinerplatz ist das Museum Ort der JugendFotoKunstAktion „von innen nach außen“.
Sie gibt Jugendlichen Gelegenheit, unter Anleitung der Berliner Künstlerin Hannah Frenzel und Studierenden der Pädago4 gischen Hochschule ihre experimentellen Sichtweisen in die Öffentlichkeit zu tragen.
„Den Tönen auf der Spur“ ist das Archäologische Museum Colombischlössle in den beiden Museumsnächten. Von steinzeitlichen Knochenflöten über bronzezeitliche Luren bis zu mittelalterlichen Leiern führt die Reise durch die Archäologie der Musik. Nach einer Familienführung können Besucher/innen tönerne Pfeifen und hölzerne Schwirrhölzer herstellen. Kurzführungen zur Vorgeschichte der Musik erlauben einen ganz neuen Blick auf die Sammlung. Als besonderes Ereignis erwecken musikalische Darbietungen im Treppenhaus alte Töne wieder zum Leben.
Mit dem gemeinsamen Projekt „Bison, Robbe, Bär. Tiere bei Indianern und Eskimo“ präsentieren sich die Natur- und die Völkerkundeabteilung des Adelhausermuseums. Wie Indianer und Eskimo nach Nordamerika gelangten, wie das von den Spaniern im 16. Jahrhundert nach Amerika gebrachte Pferd das Leben vieler Stämme veränderte und welche Mythen die Menschen bewegten, gehört zu den Themen der Museumsnächte.
Was Meteorite mit nordamerikanischen Kulturen zu tun haben, erfährt man dort ebenso wie Genaueres über die Bedeutung blauer Edelsteine bei einzelnen Völkern, Kulturen und Religionen. Und ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie Präparatoren es schaffen, einen toten Vogel für Jahrhunderte aufzubewahren.
Die Archäologische Sammlung der Universität rückt den Abguss der Laokoon-Gruppe in den Mittelpunkt des Interesses. Besucher/innen können sich einem der wichtigsten Werke der Vatikanischen Museen auf unterschiedliche Weise nähern: So geben antike und neuere Texte Einblicke in die „beste Skulptur der Welt“, Beispiele belegen ihre Wirkungen auf die Kunst, und die Tanz-Performance-Gruppe „t-bone-flüggs“ lässt sich von der Skulpturengruppe zu bewegten Bildern inspirieren.
Museum und Forum zugleich ist das Uniseum. Die bundesweit einzigartige Einrichtung einer Universität präsentiert nicht nur Geschichte und Tradition der Universität Freiburg. Im Mittelpunkt stehen ihre Forschungsarbeit und Lehre von den Anfängen bis heute. Neu ist der im April eröffnete Bursenkeller. Hier wird das Studieren, Leben, Wirken und Wohnen der Studierenden seit dem 15. Jahrhundert thematisiert. Während der Museumsnächte finden Veranstaltungen statt, die verschiedene Themen aus Sicht der Universität vermitteln: Wohnhäuser und Bursen , Fußball, Medizin, Nobelpreisträger und Kultur.
Das Programm von „Fest der Innenhöfe & Museumsnächte“ liegt ab 23. Juni im Kulturamt, in den Museen, in der Rathaus-Information und an den üblichen Stellen der Innenstadt aus. Weitere Informationen gibt das Kulturamt, Münsterplatz 30, 79098 Freiburg, Telefon 0761 / 201-2101, Fax –2199, EMail kulturamt@stadt.freiburg.de, Internet www.freiburg.de/....