Unter den Wundertaten Christi nimmt die Auferweckung des Lazarus einen besonderen Rang ein. In ihr sahen schon die frühen Christen eine vorausdeutende Darstellung der Auferstehung Christi, vor allem auch der leiblichen Auferstehung der Toten beim jüngsten Gericht. Diese Endzeit-Hoffnung erhält in der Tafel eines unbekannten schwäbischen Malers konkrete Gestalt. Angesiedelt ist das Geschehen im Hier und Jetzt, denn das Publikum verlangte, sich selbst und die vertraute Umgebung im Bild wiederzufinden.
Das wohl als Einzelbild konzipierte Gemälde gelangte 1897 aus Freiburger Privatbesitz in die städtische Kunstsammlung. Seine stilistischen Eigenheiten weisen in den schwäbischen Raum.
Detlef Zinke, kommissarischer Leiter des Museums, stellt das Werk am Mittwoch, 13. Juni, um 12.30 Uhr in einer Führung vor.