Die erst vor kurzem erworbene viereckig geschwungene Schale im Stil der fünfziger zeigt dicht nebeneinander gesetzte Vögel in stark kontrastierenden Farben. Die Darstellung wirkt wie ein Aquarell, eine bevorzugte Technik des Künstlers, die er hier hervorragend ins Email umgesetzt hat.
Der aus Chemnitz stammende Kemter besuchte die Nürnberger Kunstgewerbeschule und die Vereinigte Staatsschule für freie und angewandte Kunst in Berlin. Studienreisen führten ihn nach München, Stuttgart und Paris. Seit 1934 lebte und arbeitete Fritz Kemter in Freiburg. Da seine Ehefrau Jüdin war, erteilte ihm die Reichskammer der Bildenden Künste 1938 Berufsverbot,.
1949 wählte die französische Besatzungsmacht Kemter mit anderen Kollegen in einen Verbund von Werkstätten zur Förderung und Pflege europäischer Kunst und Kultur, was zahlreiche öffentliche Aufträge nach sich zog. Seit dieser Zeit beschäftigten ihn insbesondere die Kunst des Emaillierens und die damit zu erzielenden Effekte.
Maria Schüly, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, erläutert die Schale in einer Führung am Mittwoch, 19. September, um 12.30 Uhr.