Auch in einem Stadtteil von Karlsruhe wurde nun der Verdacht auf Blauzungenkrankheit bei zwei Rindern amtlich festgestellt. Der betreuende Tierarzt hatte bei diesen Tieren Veränderungen an der Nasenschleimhaut festgestellt und diese Auffälligkeit dem Veterinäramt gemeldet. Das Blut der beiden Tiere wurde im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Heidelberg untersucht, worauf sich der Verdacht erhärtete. Die weitere Untersuchung findet im Friedrich-Löffler-Institut als nationalem Referenzlabor statt.
Als Maßnahme nach dem Verdachtsfall hat der städtische Amtsleiter für Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen, Dr. Dirk Stegen, den Betrieb für „Abgänge von Tieren“ gesperrt und eine 20-Kilometer-Zone ausgewiesen. Innerhalb derer stehen alle empfänglichen Tiere unter behördlicher Beobachtung. Es erfolgen dort weitere Untersuchungen.
Die Krankheit kann durch eins bis drei Millimeter lange Stechmücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides von Frühjahr bis Herbst übertragen werden. Empfänglich für die Krankheit sind alle Wiederkäuer. Die Tiere können Veränderungen an Haut und Schleimhäuten von Mund, Nase, Augen, Euter und Klauen aufweisen. Um die Aus¬breitung der Krankheit einzudämmen, werden Tiere und Stallungen mit Insektiziden behandelt.
Da sich die Erkrankung mittlerweile in ganz Deutschland ausgebreitet hat, die Mücke wohl auch durch die Klimaveränderung bei uns gute Überlebenschancen hat, ist mit weiteren Ausbrüchen dieser relativ harmlosen Tierseuche zu rechnen.
Bei den beiden betroffenen Tieren im Stadtkreis Karlsruhe sind die Krankheitserscheinungen übrigens bereits weitgehend abgeklungen.