Der überzeugte Europäer und Elsässer Ungerer ist Karlsruhe auf besondere Weise verbunden. So gründete er 1990 die Gesellschaft „Kulturbank“, eine Einrichtung, die gemeinsam von baden-württembergischer und französischer Seite getragen wird. Ziel ist die Förderung des kulturellen Austauschs zwischen dem Elsass und Baden-Württemberg mit Straßburg als Standort der Kulturbank und Karlsruhe als rechtshistorisches Zentrum am mittleren Oberrhein. Ein Anliegen ist dem populären Zeichner und Humorist-Satiriker von Weltformat, der für sein Wirken von deutscher wie auch französischer Seite mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, auch die Unterstützung des Karlsruher Centre Culturel Franco-Allemand.
Es sei ihm eine Ehre, die Würdigung zu erhalten, betonte Ungerer, von einer Stadt, für die er immer wieder Ideen entwickelt hat. Ein Zeichen seines Engagements für Kinder und die deutsch-französische Beziehungen steht seit 2002 in Wolfartsweier: der Kindergarten in Katzengestalt, gebaut nach Ungerers Plänen. Mit ganzem Herzen habe sich der populäre Künstler auch für Karlsruher Belange eingesetzt, befand der Gemeinderat. So auch für die Bewerbung Karlsruhes als Kulturhauptstadt Europas. Dr. Ungerer ist zudem Ehrenmitglied bei der im Jahr 2000 von Bürgermeister Ullrich Eidenmüller gegründeten Initiative „LebensART Karlsruhe“. Jüngstes Beispiel, das den Gemeinderat in seiner Entscheidung bekräftigte, dem 75-jährigen für seine engen Beziehungen zu Karlsruhe die Ehrenmedaille zu verleihen, ist die Ausstellung „Auf leisen Pfoten. Die Katze in der Kunst“. Zwischen Dezember 2006 und April 2007 begegnete man in der Städtischen Galerie zwischen einer Vielfalt an hochkarätigen Exponaten zahlreicher Künstler den humorvoll-hintergründigen Zeichnungen Ungerers.
Dr. Tomi Ungerer hält sich derzeit in Irland auf. Die Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe wird im offiziell nach seiner Rückkehr nach den Sommerferien verliehen.