Bereits in der Vergangenheit hat das Sozial- und Jugendamt und das Bürgeramt mit einer Reihe von Maßnahmen auf das Problem von Alkohol unter Jugendlichen reagiert. So wurde beispielsweise an Fasnacht die Situation entschärft, in dem gemeinsam mit den Narrenvereinen Regelungen gefunden wurden, die von allen mitgetragen werden. Ein wichtiger Schritt dabei ist, auf die Jugendlichen zuzugehen und gemeinsam mit ihnen Lösungen zu erarbeiten. So wird sich das Jugendamt in den nächsten Wochen gezielt mit diesem Thema auseinandersetzen. Weiterhin lädt Oberbürgermeister Frank die Schulen, das Schülerparlament sowie andere Institutionen, die in der Jugendarbeit tätig sind wie z.B. der Stadtjugendring und Vereine zu Gesprächen ins Rathaus ein.
Auf Unverständnis stößt bei Fachleuten die Kritik von Andreas Hoffmann am Alkoholverbot in der Seestraße. Es gehe nicht darum, die Jugendlichen in eine Ecke zu drängen, sondern für eine Situation, die so nicht mehr hinnehmbar ist, Spielregeln zu formulieren. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass den Problemen an der Seestraße durch Lärm, Müll und Alkoholkonsum mit den herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen war. Die von der Stadt erlassene Allgemeinverfügung gibt der Polizei und der Ortspolizei nun die Möglichkeit, gezielt gegen einzelne alkoholisierte Randalierer vorzugehen.
Deutlich wurde bei der Veranstaltung der Jungen Union zum Thema „Jugend und Alkohol“, dass Hoffmann mit der von ihm geforderten „Kehrtwende“ keine ernsthaften Alternativen aufzeigen kann. Die von ihm genannte Ausweisung von neuen Treffpunkten hat die Verwaltung bereits in der Gemeindratssitzung vom 28.06.07 vorgeschlagen. Das Problem der Gewaltbereitschaft einer kleine Minderheit von Jugendlichen wird dadurch aber nicht gelöst. Im Gegenteil: wer wie Hoffmann alles laufen lassen will und darauf verzichtet, auch einmal Grenzen zu setzen, lässt die friedlichen Jugendlichen mit ihren Problemen im Stich.