Der AV Rödertal verfügt über eine Kläranlage mit einer Kapazität von 26.000 Einwohnerwerten (EW), wovon gegenwärtig 22.000 EW genutzt werden. In der Kläranlage Ottendorf-Okrilla, nördlich von Dresden, wird das Abwasser der Gemeinde Ottendorf-Okrilla mit den Ortsteilen Medingen, Grünberg und Hermsdorf sowie das der Dresdner Stadtgebiete Weixdorf und Langebrück gereinigt. Zur Sammlung des Abwassers besitzt der Abwasserverband ein rund 70 km langes Kanalnetz, inklusive 6,5 Kilometer Druckleitungen. Auch gehören vier Regenüberlaufbecken und 13 Schachtpumpwerke zum Bestand.
Der Vertrag läuft zunächst drei Jahre und kann einmalig um ein Jahr verlängert werden. Die Bewohner Ottendorf-Okrillas werden ab 2008 von einem verbesserten Service und einer höheren Betriebssicherheit profitieren. So wird die Stadtentwässerung Dresden ihre Kundendienste auf Ottendorf-Okrilla ausdehnen (u. a. Servicetelefon und 24 h-Havariedienst), eine eigene Internetseite für den Verband entwickeln und sämtliche relevanten Abwasseranlagen mit einer Prozessfernwirktechnik ausstatten.
Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Michael Langwald (parteilos) sagte am 4.12.2007 während der Vertragsunterzeichnung im Rathaus der sächsischen Gemeinde: "Die Kooperation wird sich günstig auf die Kostensituation im Abwasserverband Rödertal auswirken. Dadurch kann die Gemeinde Ottendorf-Okrilla ihre Abwassergebühr stabil und günstig kalkulieren. Ausgehend von der bisherigen guten Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung Dresden, rechne ich auch in den kommenden drei Jahren mit Dienstleistungen in hoher Qualität."
"Das können wir versichern.", erwiderte Johannes Pohl, Technischer Geschäftsführer der SE DD. "In die neue Partnerschaft bringen wir unser Know-how aus den bisherigen Betriebsführungen mit dem AZV Landwasser und der Gemeinde Steinigtwolmsdorf ein. Durch die örtliche Nähe zum Entsorgungsgebiet des Verbandes bestehenden vielfältige Möglichkeiten, dessen Betriebsabläufe bei der Stadtentwässerung Dresden zu integrieren. Außerdem profitiert der Verband von unseren günstigen Einkaufsbedingungen bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen."
Gunda Röstel, kaufmännische Geschäftsführerin der SE DD: "Diese Ausschreibung in unmittelbarer Nachbarschaft Dresdens hatte besondere strategische Bedeutung. Umso mehr freuen wir uns, dass wir uns gegen leistungsfähige Konkurrenten durchsetzen konnten. Innerhalb der letzten zwei Jahre ist das bereits das dritte Mal, dass sich ein Aufgabenträger der Abwasserentsorgung zur Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung Dresden entschieden hat. Unsere Anstrengungen zeigen Erfolg, sich als neuer Anbieter im hart umkämpften Abwassermarkt zu positionieren. Mittlerweile behandelt die Stadtentwässerung Dresden das Abwasser von mehr als 600.000 Menschen. Unser Unternehmen gehört damit zu den Branchenführern Deutschlands".
Der Abwasserverband Rödertal wurde am 27. 8.1990 von den Gemeinden Weixdorf, Ottendorf-Okrilla und Langebrück gegründet. Aufgrund der Eingliederung der ehemals selbstständigen Gemeinden Weixdorf und Langebrück in die Landeshauptstadt Dresden zum 1.1.1999 wurde die Landeshauptstadt Dresden als Rechtsnachfolgerin der Ortsteile Weixdorf und Langebrück Verbandsmitglied im Abwasserverband Rödertal. Der prozentuale Anteil der Landeshauptstadt Dresden beträgt ca. 48 %.