Vor dem Hintergrund des Wegfalls der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten hat der Verein Stadtmarketing Backnang eine Umfrage über die Öffnungszeiten seiner Mitgliedsbetriebe durchgeführt. Was dabei herauskam, war so schlecht nicht, wie man immer zu glauben scheint.
So öffnen an normalen Werktagen 91,3% um 09.00 Uhr oder früher. Die restlichen 8,7% öffnen um 09.30 Uhr.
Die Öffnungszeit ohne Mittagspause, immerhin 69% der Betriebe, hat sich bei vielen Einzelhändlern bewährt, so berichten die Stadtmarketing-Mitgliedsfirmen. Damit erreicht man speziell diejenigen Kunden, die nach Backnang zu ihrem Arbeitsplatz einpendeln und die Mittagspause für Einkäufe nutzen wollen.
Bis 18.00 Uhr haben 96,9% geöffnet, bis 18.30 Uhr sind es dann noch 60,7% und 39% der Geschäfte haben für ihre Kunden bis 19.00 Uhr geöffnet. Darüber hinaus gibt es noch Geschäfte, die bis 22.00 Uhr geöffnet haben.
Samstags haben 63,6% bis 14.00 Uhr oder länger und 32,2 % bis 16.00 Uhr oder länger geöffnet.
Nach Auswertung dieser Ergebnisse konnte Stadtmarketing Backnang e.V. feststellen, dass wir von dem Traum einer einheitlichen Kernöffnungszeit für die Backnanger Einzelhandelsbetriebe gar nicht mehr so weit entfernt sind, wie angenommen. So die Meinung der Vorsitzenden Sabine Kutteroff.
Wie in der großen Politik, so setzt Stadtmarketing auf das Prinzip der kleinen Schritte, vor allem bei Geschäften mit zentrenrelevanten Sortimentsgruppen in der Backnanger Kernstadt.
Zentrenrelevante Sortimentsgruppen sind insbesondere Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren, Papier, Bastelbedarf, Büroartikel (ohne Büromöbel), Kunst, Antiquitäten, Haushaltswaren, Glas/Porzellan/Keramik, Kunstgewerbe, Geschenkartikel, Baby-, Kinderartikel, Bekleidung, Lederwaren, Schuhe, Pelze, Unterhaltungselektronik, Bild- und Tonträger, Computer, Elektrowaren, Fotoartikel, Optik, Einrichtungszubehör (ohne Möbel), Haus- und Heimtextilien, Teppiche, Musikinstrumente und Musikalien.
Als ersten Schritt wird am Wegfall der Mittagspause gearbeitet. Da eine solche Umstellung immer mit organisatorischen Problemen verbunden ist, hat der Vorstand kostenneutrale Ideen entwickelt, mit denen er Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung unterstützen und beraten möchte.
Mit den positiven Erfahrungen aus der durchgehenden Öffnungszeit soll dann im 2. Schritt die Verlängerung werktags bis 19.00 Uhr und samstags bis 16.00 Uhr folgen.
Als 3. Schritt kommt dann die verlässliche morgendliche Öffnungszeit von 09.00 Uhr dazu.
Natürlich ist man sich beim Stadtmarketing bewusst, dass mit dieser Aktion nicht 100 % der Geschäfte erreicht werden können, aber, so der Vorstand, 95% wären auch schon ein großer Erfolg. Nicht zuletzt für die Kunden.