Am Eingang zur Landesgartenschau Norderstedt erhebt sich das ehemalige Kalksandsteinwerk, das im Herbst 2011 seinen Spielbetrieb als neues Kulturzentrum Norderstedts aufnehmen wird. Vom 21. April bis zum 9. Oktober 2011 ist das zukünftige KulturWerk am See Ort der zwölf Blumenschauen der Landesgartenschau. In den Wechselausstellungen trifft üppig-bunte Blumenkunst auf sachlich-nüchterne Industriearchitektur. Die Blumenschauen sind auf jeder Gartenschau ein Publikumsmagnet und Ort der Inspiration für die Besucherinnen und Besucher. Hier zeigen Floristen und Gärtner Blumenarrangements und schaffen Raum- und Farbbilder mit Pflanzen und dekorativen Elementen. "Die Kulisse des kernsanierten Fabrikgebäudes bildet einen besonderen, spannungsreichen Rahmen für die Blumenschauen in Norderstedt. Sie werden auf außergewöhnliche Weise das zukünftige KulturWerk inszenieren", ist Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote überzeugt.
Aus der späteren Nutzung als Bühne und Raum der Kultur wurde die Idee für zwölf Blütenschauspiele geboren. Konzipiert und geplant wurden die zwölf Blumenschauen vom Berliner Büro sinai, Freiraumplanung und Projektsteuerung GmbH. Inspiriert wurden die Blütenschauspiele von Stücken des Theaters und Musiktheaters. Sie greifen die Themen, Atmosphären und Kulissen der Handlungen auf und inszenieren sie blütenreich. So erwartet die Besucher beispielsweise zum Auftakt der Gartenschau die "Frühjahrsparade" nach einer Operette des österreichischen Komponisten Robert Stolz (1880-1975). Tulpenparaden, Irisparaden, Gräserparaden und Gänseblümchen-paraden erfüllen die Räume. Dazu gesellen sich Lilien, Anemonen, Magnolien, Ranunkeln und andere Blüher in zarten Rosa- und Blautönen mit kräftigen Akzenten in Pink und Rot. Die Oper "Madame Butterfly" von Giacomo Puccini (1858-1924) lädt in die Welt japanischer Gartenbilder ein. Bambus und Bonsai gehen mit Orchideen in den schönsten Farben und Formen eine rauschende Liaison ein. Und beim "Sommernachtstraum" des englischen Komponisten Benjamin Britten (1913-1976) erwartet die Besucher ein Farbenschauspiel aus Orange, Rot und Gelb, das von Gerbera, Sonnenblumen, Tagetes und sommerlichen Sträußen mit Korbblütlern und Gräsern gezaubert wird. Alle zwei Wochen steht das nächste Blütenschauspiel auf dem Spielplan - mit neuen blühenden Schauspielern, Diven, Statisten, mit Chor und Solisten.
Die Räume Foyer, Bar, Bühne, Parkett und Garderobe des zukünftigen KulturWerks sind die Spielorte. Ihre unterschiedlichen Funktionen im späteren Spielbetrieb sind Grundlage für den Aufbau der Blumenschauen. So begrüßt die Besucher im Foyer ein Teppich aus immer anderen roten Blumen wie Tulpen, Geranien, Anthurien, Rosen und Gladiolen. Auf ihm präsentieren sich die VIPs, die very important plants, in hohen Glaszylindern als außergewöhnliche Kostbarkeiten der Pflanzenwelt. An der 23 Meter langen Pflanzbar zeigen sich trunken machende Blumenarrangements und auf der Bühne stellen ansteigende Beete in einem Halbrund den Chor dar. Davor ziehen die Solisten auf einer runden Bühne in Form eines Wasserbeckens die Blicke der Besucher auf sich. Terrassierte Beete mit in Streifen gepflanzten Blütenteppichen bilden das Parkett. Hier zeigt sich Masse und Klasse, d.h. die blumenförmigen Zuschauer in ihrer ganzen Fülle. Sie sind ein hochkarätiges Publikum. In der Garderobe herrscht das Thema Maske und Requisite vor. Hier stehen auf einem langen Schminktisch blühende Schönheiten in Pflanzbeeten und Blumenobjekte in Vasen, die von Spiegeln in einem besonderen Licht reflektiert werden.
Die zwölf Blütenschauspiele der Landesgartenschau Norderstedt laden die Besucher alle zwei Wochen zu einer neuen Erkundung des BlütenWerks ein, in dem beeindruckende Blüten, besondere Züchtungen und faszinierende Raum- und Farbenspiele aus Blumen und Pflanzen gezeigt werden.