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Schleswig-Holsteins und Hamburgs schönste Gründächer gekürt

(lifePR) (Norderstedt, )
Die Dächer Norddeutschlands tragen heutzutage grün - für diesen Trend spricht die rege Resonanz auf den Gründach-Wettbewerb Schleswig-Holstein/ Metropolregion Hamburg, der am 24. September mit einer Preisverleihung auf der Landesgartenschau in Norderstedt zu Ende ging. 45 Gebäudeeigentümer, Mieter, Unternehmer, Architekten, Landschaftsgärtner und Hobby-Fotografen hatten Projektbeiträge und Fotografien eingereicht und auf diese Weise ein beeindruckendes Bild von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines Gründaches gezeichnet. Die Botschaft der Expertenjury: Die ökologischen und ökonomischen Vorteile von Dachbegrünungen sind so zahlreich, dass es keinen Grund gibt, bewusst auf die natürliche Variante der Dachabdeckung zu verzichten.

"Wer ein Dach begrünt, praktiziert zunächst einmal aktiven Umweltschutz, in dem er neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere schafft und das Klima im Haus und im urbanen Raum nachhaltig verbessert", erklärte Reimer Meier, Präsident des Deutschen Dachgärtnerverbandes (DDV), der gemeinsam mit den Fachverbänden Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein und Hamburg (FGL S.-H. und FGL HH) Initiator des Gründach-Wettbewerbs war. Zu den weiteren Partnern gehören die Messe NordBau und die Volksbanken Raiffeisenbanken.

Der ökologische Aspekt steht besonders bei den so genannten extensiven Dachbegrünungen im Mittelpunkt, die einen naturbelassenen Schutzbelag auf dem Dach bilden und sehr pflegeleicht sind. "Die Entscheidung für eine extensive Dachbegrünung ist zumeist durch ein starkes Umweltbewusstsein motiviert", weiß Meier. So auch bei den Gesamtsiegern des Gründach-Wettbewerbs, der Familie Bollmann aus dem schleswig-holsteinischen Grube (Kreis Ostholstein). Mit ihrem Stranddorf Augustenhof haben sich Adolf Bollmann und seine Frau Regina im Jahr 2004 einen Traum erfüllt: Auf einem großen Naturgrundstück, von der Ostsee nur durch Deich und Düne getrennt, bauten sie 30 Ferienhäuser, die modernsten ökologischen Standards entsprechen. Ausnahmslos alle Häuser haben ein extensives Gründach. "Die naturnahe Wiese, auf der die Häuser stehen, setzt sich unmittelbar auf den Dächern unserer Urlaubsdomizile fort. Dadurch fügen sich die Häuser optimal in die sie umgebende Wiesen- und Dünenlandschaft ein", erläutert Adolf Bollmann sein Konzept, von dem auch die Jury des Wettbewerbs in allen Details überzeugt war. Belohnt wurde dies mit dem ersten Platz im Gründach-Wettbewerb Schleswig-Holstein/ Metropolregion Hamburg und dem Hauptpreis, einer Reise für zwei Personen zur Chelsea Flower Show nach London.

Der zweite Platz im Gründach-Wettbewerb ging an den Gewerbehof 33 in Kiel. Im Zuge des Neubaus von Gewerbekomplexen auf dem Gelände des ehemaligen Betonsteinwerks Schleswig-Holstein wurden hier mehrere Dachflächen mit einer intensiven Dachbegrünung versehen. "Diese Form der Begrünung wird von vornherein so angelegt, dass das Dach von Menschen als Freizeit- und Erholungsfläche genutzt werden kann. Die Dächer müssen demnach einer größeren Belastung standhalten", sagt Achim Meierewert, Geschäftsführer des FGL S.-H. Die Architekten des Gewerbehofes 33 haben in Hinblick auf die intensive Dachbegrünung bei den Neubauten eine Statik eingeplant, die eine hohe Dachlast zulässt. Auf 650 m² entstand daraufhin eine üppig bepflanzte Dachterrasse inklusive Gewächshaus, die von den Mietern der Gewerbeflächen begeistert für Veranstaltungen genutzt wird.

Dass bei entsprechender Kreativität der Planer auch noch nachträglich eine Dachbe-grünung realisiert werden kann, zeigt die Dachterrasse auf einem 5-geschossigen Wohnhaus in der Hamburger HafenCity. Das von dem Diplom-Ingenieur Markus Müller und dem Landschaftsarchitekten Andreas Bunk im Jahr 2008 umgesetzte Projekt zeichnete die Jury mit dem 3. Platz in der länderübergreifenden Gesamtwertung aus. "Bei diesem Projekt haben sich die Bauherren erst sehr spät für eine Dachbegrünung entschieden. Die gesamte Statik und Dachkonstruktion stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest und war für Kiesflächen und Betonplattenbeläge und nicht für einen Dachgarten konzipiert", berichtete Andreas Bunk. Die Lösung: Alle ursprünglich geplanten Aufbauten und Dachbeläge entfielen komplett. An ihrer statt entstand eine rund 340 m² große, intensiv nutzbare Dachterrasse mit einem weitläufigen Holzdeck. Dort, wo das Dach stärker belastbar ist, positionierten die Planer 30 bis 50 cm hohe Pflanzgefäße mit Leichtgewichtssubstrat. Auf diese Weise sind nun rund 20 Prozent der Dachterrasse begrünt. Durch eine integrierte Beleuchtung ist die Terrasse am Hamburger Kaiserkai zu jeder Tag- und Nachtzeit nutzbar. Das Holzdeck verfügt über alle für größere Feierlichkeiten erforderlichen Versorgungsanschlüsse.

Die Organisatoren des Gründach-Wettbewerbs zeigten sich zufrieden: "Die Vielfalt der eingereichten Beiträge ist beeindruckend. Vom Insektenhotel mit Gründach, über begrünte Garagen und Fahrradunterstände bis hin zur Ökosiedlung in Hamburg-Allermöhe und zu imposant begrünten Gewerbeimmobilien war alles dabei", resümierte Dr. Michael Marrett-Foßen, Geschäftsführer des FGL HH. Reimer Meier ergänzte: "Die Projekte haben Vorbildcharakter, wecken Aufmerksamkeit und helfen dabei, die Vor- teile von Grün auf Dächern noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu transportieren!"
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