’Faustlos’ macht Schule in Bayern und ist mittlerweile fester Bestandteil des Schullebens von etwa der Hälfte aller bayerischen Grundschulen", berichtete Christiane Stiller, die das Projekt bei der LBS betreut bei der heutigen Übergabe des Lern- und Übungsmaterials an die Lehrkräfte der Münchner Schulen. "Mit unseren Patenschaften für die Förderschulen wollen wir die Verbreitung von ‚Faustlos’ in der Primarstufe weit gehend komplett machen", erklärte Stiller. Ganz wichtig sei der LBS aber, dass "Faustlos" überall dort, wo es eingesetzt wird, auch dauerhaft und selbstverständlich im Schulleben integriert werde und bleibe, so Stiller weiter. "Deshalb organisiert die LBS seit vergangenem Jahr für die ‚Faustlos’-Schulen Erfahrungsaustauschrunden unter der Leitung der ‚Faustlos’-Entwickler, bei denen die Lehrkräfte ihre Praxis erfahrungen austauschen und sich gegenseitig Tipps und Hilfestellung geben können."
"Selbstbewusste, sozialkompetente Kinder gestalten die Gesellschaft von morgen", betonte Gaby Wenig, Leiterin des Jugendmanagements der Stadtsparkasse München. "Durch die Aktion haben die Schulen ideale Voraussetzungen, weil die Entscheidung für ‚Faustlos’ einzig von der Bewertung des Programms abhängt und nicht von der Kostenfrage. Denn wichtig ist, dass möglichst viele Schulen und viele Klassen einer Schule mitmachen – dann ist eine breitere Wirkung auf den Schulalltag und auf das Leben der Kinder außerhalb des Schulhofs zu erwarten." Dass die Voraussetzungen dafür in der Stadt München optimal seien, belegte sie mit einer eindrucksvollen Zahl: Mit der Mathilde-Eller-Schule, die sich für 2008 die Patenschaft der LBS bereits gesichert hat, werde durch diese Initiative das international anerkannte Gewaltpräventionsprogramm bis zum Ende des Schuljahres an mindestens 110 Schulen und Kindergärten Einzug gehalten haben.
Da es kein "Faustlos"-Programm speziell für Förderschulen gibt, bietet die LBS den Förderschulen sowohl die Grundschul- als auch die Kindergartenversion an, die von den Pädagogen individuell je nach Entwicklungsstand der Kinder eingesetzt werden können. Die meisten Schulen machten davon Gebrauch und sicherten sich beide Patenschaften, denn die Lehrkräfte sind vom erfolgreichen Einsatz überzeugt. Heidi Trunsky-Wagner, Schulleiterin der Schule zur Lernförderung an der Fröttmaninger Straße, an der eine der Fortbildungsveranstaltungen stattfand, erläutert, warum: "Die Erfahrung zeigt, dass "Faustlos" die soziale Kompetenz der Kinder fördert, indem die Kinder gemeinsam Lösungsvorschläge für ihnen bekannte Konfliktsituationen erarbeiten und in Rollenspielen einüben. Sie können damit flexibler auf die verschiedensten sozialen Situationen reagieren. Wir sind deshalb froh, dass wir nun mit beiden Programmen arbeiten und mit der Vorschulversion auch schon in der Schulvorbereitenden Einrichtung starten können". Ein erfreulicher Nebeneffekt von "Faustlos" sei außerdem, so Trunsky-Wagner weiter, dass die Gesprächskreise und Redemuster die Sprachkompetenz der Kinder förderten, was sich positiv auf die schulischen Leistungen auswirke.
"Faustlos" wird in den USA und Skandinavien bereits seit einem Jahrzehnt erfolgreich eingesetzt. In Deutschland findet es seit vier Jahren mit Unterstützung der Stiftung "Bündnis für Kinder. Gegen Gewalt" Verbreitung. Eine "Faustlos"-Patenschaft (Grundschulversion 500 Euro, Kindergartenversion 470 Euro) beinhaltet die Fortbildungen von zwei Pädagogen durch das Heidelberger Präventionszentrum und das umfangreiche und praxiserprobte Arbeitsmaterial in den "Faustlos"- Koffern.
Informationen zur Aktion gibt es unter www.lbs.de/bayern/dielbs/
aktionen/lbsinitiative/faustlos und zu "Faustlos" unter www.faustlos.de oder www.buendnis-fuer-kinder.de.