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Industriekultur mit allen Sinnen erleben

(lifePR) (Offenbach am Main, )
Etwas für jeden Geschmack bieten die fünften Tage der Industriekultur Rhein-Main, die in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Nahrungsmittelindustrie – Essen und Trinken“ haben. Zwischen Miltenberg am Main und Bingen am Rhein laden vom 16. bis 19. August attraktive Angebote zu Ausflügen und Besichtigungen ein. In Offenbach sind zehn Veranstaltungen geplant, die u.a. den historischen Schlachthof sowie die Vergangenheit und Zukunft des Hafens vorstellen. Die einst florierende Lederwarenindustrie ist ebenso Thema wie die Tatsache, dass die Stadt beinahe den Namen „Bad Offenbach“ getragen hätte.

Industriekultur zum Anfassen gibt es zum Auftakt am Freitag, 17. August, von 10.30 bis 11.30 Uhr: Das Deutsche Ledermuseum (DLM) lädt zur Besichtigung der ehemaligen Lederprägeanstalt Rosenberger ein, deren Schubladen noch mit Stempeln gefüllt sind. Madeleine Duttiné, die eine Ausbildung in der Dior-Werkstatt bei Goldpfeil absolvierte, schildert dann am gleichen Tag von 14.30 bis 15.30 Uhr im DLM, wie aus einer gezeichneten Idee eine exquisite Tasche entsteht. Die Stationen der Lederherstellung vom Gerben bis zur Veredelung – inklusive einem Geruchserlebnis für die Nase - stellt das Museum am Samstag, 18. August, von 16 bis 17 Uhr vor. Um Anmeldung wird jeweils gebeten unter Telefon 069 / 82 97 98-0.

Wie ein äußerst funktionaler und daher europaweit beachteter Industriekomplex später Raum für kreatives Wohnen und Arbeiten bieten kann, zeigt eine Führung der Volkshochschule am Samstag, 18. August, durch den historischen Schlachthof in Offenbach. Von 16 bis 18.30 Uhr lernen die Teilnehmer das Industriedenkmal damals und heute kennen.

Wo ab 1904 Schlachthallen und Kühlhäuser, Ställe, Eisfabrik und Wohngebäude standen, findet sich heute ein neuer Stadtteil mit Hotel, Büros für Kreative, einer Bar und Lofts mit historischen Mauern; sogar ein Kindergarten gehört dazu (Info: VHS, 069 / 8065-3141).
Offenbach plant schon das nächste innovative Wohn- und Arbeitsquartier: Auf dem einst industriell genutzten Grundstück des Hafens wird auf einer Fläche von 256.000 m² ein neuer Stadtteil mit Büros, Wohnungen, Geschäften und Freizeitmöglichkeiten entstehen. Damit beherbergt Offenbach derzeit das größte Entwicklungsareal im Rhein-Main-Gebiet in Wasserlage. Eine Führung über das Gelände zeigt am Sonntag, 19. August, von 14 bis 15.30 Uhr die historische und aktuelle Nutzung des Hafens und gibt einen Ausblick auf die künftige Gestalt des Viertels. Anmeldung und Info bei der Mainviertel Offenbach GmbH & Co.KG, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Offenbach Holding (SOH), unter der Nummer 069 / 84 00 04-602. Wer schon vorab Hafen-Ambiente genießen möchte, ist am Samstag, 18. August, beim Open Air-Kino gut aufgehoben: Ang Lees geschmacklich kaum zu übertreffendes Meisterwerk „Eat Drink Man Woman“ läuft um 21.30 Uhr am Hafenbecken an.

Gleich vier Veranstaltungen zu Offenbachs industrieller Vergangenheit bietet das Haus der Stadtgeschichte (069 / 8065-2046) am Sonntag, 19. August, an. Die Einrichtung selbst residiert seit 2004 in einem der herausragenden Industriedenkmale Offenbachs, dem Bernardbau. Dessen Historie, verknüpft mit dem wirtschaftlichen Wirken der Unternehmerfamilien Bernard und d’Orville ab 1733, stellt das Haus von 12.30 bis 14 Uhr vor. Offenbacher Künstler, die sich industriellen Themen oder der„Arbeit“ an sich zuwandten, stehen von 11 bis 12.30 Uhr im Blickpunkt. Eine Radtour führt ab 14 Uhr zu Offenbacher Stationen von historischer oder aktueller Bedeutung rund ums Essen & Trinken – dazu gehört auch die frühere Firma „Kaiser Friedrich Quelle“, deren Mineralwasser die Stadt 1888 beinahe ein „Bad Offenbach“ zu verdanken gehabt hätte. Abschließend gewährt eine Führung von 15 bis 16 Uhr Einblicke in Offenbachs Weltgeltung im Zeitalter der Industrialisierung.

Das Projekt „Route der Industriekultur Rhein-Main“ wurde 2001 gestartet, um die regionale Zusammenarbeit und Identität zu stärken. Dachgesellschaft ist die KulturRegion Frankfurt RheinMain GmbH, zu deren Gründungsmitgliedern auch Offenbach zählt – ein freiwilliger Zusammenschluss von 25 Gebietskörperschaften sowie dem Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Ziel der Route ist es, ein Bewusstsein für Geschichte, Funktion, Inhalte und Gestalt der lebendigen Industriekultur in der Region zu schaffen.
Dazu gehört, Orte und Sammlungen für die Allgemeinheit zu öffnen, Impulse für nachhaltige (Um-) Nutzungen zu geben sowie lohnende Ziele für Erholung, Freizeit, Kultur und Bildung anzubieten. Mit 60 Objekten der Industriegeschichte stellt der lokale Routenführer für Offenbach besonders viele Stationen vor.

Bei den diesjährigen „Tagen der Industriekultur“ sind insgesamt an 104 Orten im Rhein-Main-Gebiet 180 Veranstaltungen angesetzt – ein Beweis dafür, wie regionale Kooperation gelingen kann. Das Programm ist kostenlos in Bürgerhäusern, Rathäusern, Tourist-Infos, Museen und IHK der Region erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter www.route-der-industriekultur-rhein-main.de.
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