In Offenbach haben zehn Prozent der Einwohner einen Leseausweis, in Darmstadt 18 Prozent, in Frankfurt 7 Prozent, Kassel keine Angabe, in Wiesbaden 6 Prozent. Spitze ist Offenbach bei den Öffnungszeiten: pro Tausend Einwohner 55,11 Stunden, in Darmstadt 34,75 Stunden, in Frankfurt 31,98 Stunden, in Kassel 39,10 Stunden und in Wiesbaden 31,05 Stunden. Jeder Einwohner Offenbachs kam 2006 im Schnitt 2,89mal in die Bibliothek. In Darmstadt war es 3,93mal, in Frankfurt 1,82mal. Für die anderen Städte liegen keine Angaben vor.
Jedes Medium wird im Jahresschnitt in Offenbach 4,39mal ausgeliehen. In Darmstadt ist es gar 6,9mal. In Frankfurt 2,76mal, Kassel 3,34mal und Wiesbaden 2,66mal ist die Umlaufgeschwindigkeit niedriger. In Offenbach hat jeder Einwohner im Jahresschnitt 4,89 Medieneinheiten ausgeliehen. Darmstadt 11,11, Frankfurt 3,21, Kassel 3,58 und Wiesbaden 3,18. Einschränkend ist zu bemerken, dass die imponierenden Zahlen aus Darmstadt, der große Bestand an Medien pro Einwohner, der Sozialstruktur der Studentenstadt Rechnung trägt und auch mit der dort deutlich verkürzten Ausleihzeit zusammenhängt. Offenbach liegt an der Spitze mit den Jahresöffnungszeiten und den Veranstaltungen pro Einwohner. Mit dem Umsatz und den Entleihungen pro Einwohner liegt die Mainstadt vor den anderen Bibliotheken mit Ausnahme von Darmstadt.
Frauen lesen häufiger. 66 Prozent der Erwachsenen (über 18 Jahren), die in Offenbach einen Leseausweis haben, sind weiblich. Von den Kindern bis zu einem Alter von zehn Jahren sind 52 Prozent der Leseausweisbesitzer weiblich. Ähnlich verhält es sich bei den Kindern von 11 bis 13 Jahren. Hier sind 56 Prozent weiblich und 44 Prozent männlich. Der Trend wird eindeutig bei den Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren. Hier sind nur noch 34 Prozent der Leseausweisinhaber männlich. Erst im Rentenalter wird die Verteilung wieder ausgewogener. Pro hundert Ausweisinhaber sind dann 55 Frauen und 45 Männer.
Ernst Buchholz, Leiter der Stadtbücherei: „Unsere kleine Statistik zum Geschlechterproporz auf der Basis der ausgestellten Leseausweise entspricht in Punkto Lesefähigkeit den Ergebnissen der Pisastudie und der soziologischen Erkenntnis, dass männliche Jugendliche in und nach der Pubertät ihr Interesse am Lesen verlieren, weil dies in ihrem Selbstbild eine unmännliche Tätigkeit ist“.