„Wir freuen uns sehr über das Engagement von Dr. Reiner Haseloff und Prof. Dr. Armin Willingmann für die Kommunale Wärmeplanung“, so Matthias Lux, Geschäftsführer Stadtwerke Halle, und Olaf Schneider, Geschäftsführer EVH. Kurzfristig trafen sie sich im Energiepark Dieselstraße mit beiden sowie einigen Partnern der Energie-Initiative: Guido Schwarzendahl, Sprecher des Vorstandes Bauverein Halle & Leuna eG, Simone Danz, Geschäftsführerin der HWG, Lutz Haake, Sprecher des Vorstandes der BWG, und Frank Aschenbach, Geschäftsführer des Pumpenherstellers KSB.
Halle (Saale) will klimaneutral werden
Die „Roadmap 2045“ ist ein gemeinsames Projekt aller an der Energie-Initiative Halle (Saale) beteiligten Unternehmen und Organisationen. Gemeinsames Ziel ist es, dass Halle (Saale) die Klimaneutralität noch vor 2045 erreicht wird. Die Roadmap ist der Fahrplan dazu.
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Wärmewende. Die derzeit überwiegend gasbasierte Wärme- und Warmwasserversorgung der Stadt muss bis 2045 auf regenerative Energiequellen umgestellt werden. Als erste Stadt in Sachsen-Anhalt erstellt Halle dafür einen sog. kommunalen Wärmeplan. Der Förderbescheid im Rahmen des STARK-Programms (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) macht die konzeptionellen Vorüberlegungen für diesen Plan möglich.
Umweltökonomischer Ansatz
Eine Besonderheit des Projektes ist der der umweltökonomische Ansatz, der wirtschaftliche Aspekte mit ökologischen verbindet. Dadurch soll auch in Zukunft die Wärmeversorgung bezahlbar bleiben. Ein zweites Alleinstellungsmerkmal ist die Zusammenarbeit mit dem Bündnis der Energie-Initiative Halle (Saale). Die Initiative wurde 2016 ins Leben gerufen, um partnerschaftlich Projekte für die Energiewende für Halle umzusetzen. Es beteiligen sich Wohnungsunternehmen, Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen, die Stadt Halle (Saale) und weitere Institutionen sowie die Stadtwerke Halle und die EVH GmbH. So erarbeiten Energieversorger und Wärmekunden gemeinsam die Strategie für die Wärmewende.
Neuauflage Fernwärmeatlas: Via Internet Optionen prüfen
Fernwärme ist kostengünstig, klimaschonend und ein wichtiger Mosaikstein für Halles Energiewende. In der Saalestadt werden bereits etwa 80.000 Wohnungen mit Fernwärme versorgt, dies entspricht etwa der Hälfte aller Haushalte im Stadtgebiet. Die Partner der Energie-Initiative Halle (Saale) setzen auf den weiteren Ausbau und die Verdichtung von Fernwärmegebieten. Da nicht alle Gebiete gleichzeitig erschlossen werden können, arbeitet die EVH derzeit an einer Ausbaustrategie.
Seit Dezember 2023 haben die Einwohner der Stadt Halle die Möglichkeit, über den interaktiven Fernwärmeatlas für jedes Gebäude im Stadtgebiet die Möglichkeit eines Fernwärmeanschlusses zu prüfen und ihr Anschlussbegehren mitzuteilen. Formular und Fernwärmeatlas finden sich hier:
Fernwärmeanschluss in Halle (Saale) | SWH. EVH. Das schafft Planungssicherheit bei Investitionsentscheidungen sowohl für Privatpersonen, Wohnungswirtschaft als auch für die EVH und Netzgesellschaft selbst. Denn je höher die Nachfrage in einem Quartier ist, desto wahrscheinlicher ist letztlich eine zeitnahe Erschließung.
Auf Grund des hohen Informationsbedarfs seitens Wärmekunden wurde der Kartendienst zunächst über das System „Google My Maps“ herausgegeben. Parallel dazu wurde die Anwendung analog zu anderen bereits bestehenden Spezialatlanten (wie dem ‚Entsorgungsatlas‘ der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft oder dem ‚Halleschen Baustellenkalender‘) durch die IT-Consult Halle GmbH professionell überarbeitet.
Die Neuauflage ist seit April online und bietet drei große Vorteile:
Benutzerfreundlicheres Layout: Im Gegensatz zur alten Version sind alle Darstellungsebenen in einer Karte vereint und maßstabsabhängig sichtbar. D.h. man sieht am Beginn die allgemeine Einteilung der Fernwärmeeignung auf Stadtteilebene. Beim tieferen Hineinzoomen wechselt die Ansicht automatisch zur Gebäudescharfen Fernwärmeauskunft. Um einen gewünschten Gebäudestandort zu finden, können Sie hierfür auch die Adresssuchfunktion in der linken Menüleiste nutzen.
Besseres Datenmanagement: Über das stadt- und SWH-interne Geodatenportal „KomGIS+“ können Änderungen und Aktualisierungen leichter und ohne größere Zwischenschritte vorgenommen werden, was die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen der EVH, Netz Halle und der ITC deutlich verbessert.
Strategischer Mehrwert: Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden Perspektivisch weitere kartographische Veröffentlichungen erforderlich. Die hier geschaffenen Dateninfrastrukturen zwischen SWH-Töchtern und der Stadt sind dahingehend anschlussfähig für geplante Erweiterungen des kommunalen Geoportals „HALgis“ um einen kommunalen Wärmeatlas als separaten Menüpunkt.