Jürgen T. war auf dem Heimweg von einem Fußballspiel in der Allianz Arena, als er im U-Bahnhof Fröttmaning plötzlich zusammenbrach. Herzstillstand - Lebensgefahr! Ein Mitarbeiter der MVG, der den Vorfall beobachtet hatte, drückte sofort den Notrufknopf am Bahnsteig. Die U-Bahnbetriebszentrale gab daraufhin den in einem Gehäuse gesicherten Defibrillator frei. Zwei Fahrgäste, die dem Opfer bereits zur Hilfe geeilt waren, klebten die Elektroden des Defibrillators auf den entblößten Brustkorb und lösten nach einer entsprechenden Sprachaufforderung durch das Gerät den rettenden Elektroschock aus. Das Herz von Jürgen T. fing wieder an zu schlagen. Er wurde notärztlich versorgt und in das Klinikum Schwabing eingeliefert.
Dank des schnellen Defibrillator-Einsatzes hat Jürgen T. keine bleibenden neurologischen Schäden erlitten. Er konnte das Krankenhaus in dieser Woche wieder verlassen. Der Mann verdankt sein Leben nicht allein dem Defibrillator, sondern insbesondere auch dem schnellen Eingreifen der Ersthelfer. Entscheidend ist nämlich, dass ein Opfer innerhalb der ersten zwei Minuten nach Kreislauf-Stillstand mit einem Elektroschock behandelt wird. Dann besteht eine Überlebenschance von mehr als 90 Prozent.
Zuletzt war im Januar dieses Jahres ein Fahrgast per Elektroschock zurück ins Leben geholt worden. Insgesamt wurden bislang acht Menschen in der Münchner U-Bahn mit einem Defibrillator wiederbelebt. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat bis heute in 36 UBahnhöfen 43 automatisierte Defibrillatoren (AED) installiert. Die Finanzierung der Geräte erfolgt durch den gemeinnützigen Verein "München gegen den plötzlichen Herztod". Weitere Informationen unter: www.mvg-mobil.de.