Am Rande des Arbeitsgruppentreffens fand auch eine Diskussion mit Bürgermeister Hep Monatzeder sowie Vertreterinnen und Vertretern der Technischen Universität München und der Münchner Industrie- und Handelskammer statt. Ziel des Treffens war der Austausch der international besetzten Expertengruppe mit den Münchner Verantwortlichen, die die Ziele der nachhaltigen Stadtentwicklung und der Klimapolitik Münchens sowie das Münchner Bündnis für Klimaschutz erläuterten und sich bei den Verkehrsexperten des Weltverbandes Anregungen für weitere Maßnahmen holten.
Freuten sich über ein gelungenes Treffen zum Thema Nachhaltigkeit in München (v.l.n.r): Gerhard Wieland, ÖPNV-Beauftragter der IHK für München und Oberbayern, Gunnar Heipp, Leiter Strategische Planungsprojekte bei der MVG, Heather Allen, Koordinatorin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz der UITP in Brüssel, Hep Monatzeder, Bürgermeister der Landeshauptstadt München, und Gebhard Wulfhorst, Professor für Verkehrsplanung an der Technischen Universität München.
Herbert König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung und Geschäftsführer der Stadtwerke München (SWM), Unternehmensbereich Verkehr: "Ich freue mich, dass wir in unserem Haus die Möglichkeit hatten, Lösungsansätze zum nachhaltigen Wirtschaften zusammen mit Experten aus weltweit elf Ländern zu diskutieren. Unser erfolgreichster Beitrag zum Klimaschutz in München sind die seit Jahren steigenden Fahrgastzahlen im ÖPNV bei gleichzeitig stagnierendem, im Innenstadtbereich sogar spürbar abnehmenden PKW-Verkehr. Zählt man die hierdurch pro Jahr vermiedenen Verkehrsmengen auf der Straße zusammen, so vermeiden unsere Kunden pro Jahr rund 160.000 Tonnen CO2. Damit erweisen die rund 475 Mio. Fahrgäste, die alljährlich unsere Verkehrsmittel U-Bahn, Bus und Tram benutzen, der Umwelt einen großen Dienst und bewahren München ein Stück Lebensqualität. Allerdings haben wir auch schon sehr frühzeitig unsere gesamte Fahrzeugflotte bei U-Bahn, Bus und Tram modernisiert und dadurch einen wesentlich geringeren Ressourcenverbrauch erzielt. So besitzen beispielsweise unsere Busse seit einigen Jahren nahezu ausnahmslos Partikelfilter – lange bevor dies gesetzlich vorgeschrieben war. Dort, wo sich Vorreiterrollen anbieten, versuchen wir, diese auch einzunehmen. Auch beim Thema Klima- und Umweltschutz warten wir nicht allein auf Vorgaben, sondern engagieren uns selbständig überall dort, wo wir auf technischer Ebene wirtschaftlich vertretbar Verbesserungen erreichen können. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass sich die MVG künftig auch im Münchner Bündnis für Klimaschutz engagiert."
Hep Monatzeder, Bürgermeister der Landeshauptstadt München: "Als Bürgermeister mit Verantwortung für das Thema Umweltpolitik und Klimaschutz, und hier insbesondere auch für das Münchner Bündnis für Klimaschutz, halte ich es für vorbildlich, wie sich unser kommunales Münchner Unternehmen international vernetzt und das Thema voran treibt. Besonders wichtig in den kommenden Jahren wird es sein, die Finanzierung der ÖPNV-Infrastruktur auch weiterhin zu sichern. Es kann nicht sein, dass Projekte im Straßen und Flughafenbereich von der öffentlichen Hand finanziert oder gar Milliarden für den Transrapid bereitgestellt werden und andererseits keine Nachfolgefinanzierung für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, also vor allem für ÖPNV-Maßnahmen ab 2017 gesichert ist. Für die Klimaschutz-Maßnahmen, soweit sie den Verkehr betreffen, muss der weitere rasche Ausbau des städtischen ÖPNV und der S-Bahn oberste Priorität haben. Ich freue mich, dass die MVG auch beim Münchner Bündnis für Klimaschutz mit dabei ist! Jetzt haben wir auch die ÖPNV-Spezialisten mit an Bord."Heather Allen, Koordinatorin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz der UITP in Brüssel:"Wir sind glücklich über die Gastgeberrolle der MVG für unser Nachhaltigkeitstreffen in München. Die MVG arbeitet seit Jahren an der Optimierung aller Bereiche, die man unter Nachhaltigkeit zusammenfasst und die in Einklang stehen müssen für eine verantwortungsvolle Zukunft: Ökonomie, Umweltschutz und Kundenservice. Hiervon können die Kolleginnen und Kollegen aus vielen Ländern profitieren. Das ist der eigentliche Mehrwert unseres globalen Branchennetzwerkes. Durch unseren Verband UITP haben wir alle inzwischen auch einen direkten Draht zum UNO-Umweltprogramm: Die UNO ist davon überzeugt, dass der ÖPNV eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung in Städten und Agglomerationen auf der ganzen Welt einnimmt. Als "Mobilität für Alle"gewährt er Zugang zu Ausbildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe und schont dabei trotzdem in ganz erheblicher Weise die natürlichen Ressourcen. Der Münchner ÖPNV, vertreten durch die MVG, und das Münchner Bündnis für Klimaschutz passen deshalb auch aus unserer Sicht ideal zusammen."
Das Münchner Bündnis für Klimaschutz ist als Diskussionsplattform zu verstehen, das unter synergetischer Nutzung bereits bestehender lokaler, nationaler und internationaler Netzwerke eine aktive Integration der zahlreichen gesellschaftlichen Akteure im Bereich Klimaschutz anstrebt. Durch den Zusammenschluss verschiedener Akteure aus Umweltverbänden, Hochschulen, Unternehmen, aus der Politik, der Stadtverwaltung und öffentlichen Institutionen sollen im Bündnis für Klimaschutz neue Ideen und Umsetzungsstrategien für den Klimaschutz entwickelt und von den Bündnispartnern dann in Form entsprechender Maßnahmen umgesetzt werden, um so den lokalen Klimaschutz in München effizienter voranzubringen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Bereiche Energiesparen, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität.
Die Vorreiterrolle der MVG auf dem Gebiet des Klimaschutzes wird auch durch ihre aktive Beteiligung an dem Münchner Bündnis für Klimaschutz sichtbar. In diesem Bündnis, das offiziell am 21.11.2007 im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Alten Rathaus gegründet werden soll, haben sich auch Schlüsselakteure aus der Münchner Wirtschaft zusammengefunden, um den gemeinsamen Anstrengungen zur Senkung der lokalen CO2-Emissionen neuen Schub zu verleihen. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im europäischen Klima-Bündnis e.V. hat sich die Landeshauptstadt München verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2030 zu halbieren. Zu diesem Zweck soll der Energieverbrauch durch entsprechende Projekte in allen relevanten Sektoren von der Energieerzeugung überGewerbe, Haushalt, Dienstleistungen, Industrie bis hin zum Verkehr deutlich gesenkt werden. Das Bündnis hat zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren. Wünschenswert wäre jedoch die Initiierung von Projekten zur CO2-Einsparung, die weit über diese zwei Jahre hinausreichen.
Die UITP (Union International des Transports Publics), 1885 gegründet, ist heute eine weltweite Organisation mit insgesamt mehr als 2.900 Mitgliedern aus 90 Staaten, die überwiegend im Bereich des öffentlichen Verkehrs tätig sind. Die MVG engagiert sich innerhalb der UITP in verschiedenen Fachbereichen, u.a. im so genannten Lenkungsrat, in der U-Bahnsparte, im Generalausschuss für Verkehrswirtschaft und im Ausschuss für nachhaltige Entwicklung.