Herbert König, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung: „Das Erscheinungsbild der neuen fünfteiligen Tram ist natürlich weitgehend durch den Hersteller vorgegeben. Variationen sind lediglich in gewissem Umfang bei der Kopfform und im Innendesign möglich. Hierfür haben die Herstellerfirma und wir renommierte Designbüros eingeschaltet, denn unsere neuen Trambahnen sollen natürlich möglichst gut bei unseren Kunden ankommen und möglichst lange gefallen.“
Die Variobahnen werden innen wie außen im MVG-Design gestaltet und, wie die bisherigen Fahrzeuge ebenfalls, je über einen Hublift für Rollstuhlfahrer an der vordersten Tür verfügen.
Dazu war es bei der Entwicklung des Designs für die MVG besonders wichtig, dass eine behindertengerechte Doppeltür gleich hinter der Fahrerkabine möglich wurde (nur dann ist auch der Lift möglich). Die Frontscheibe ist steil und zweidimensional gehalten, um optimale Sichtverhältnisse für die Fahrer sowie eine gute Lesbarkeit der Zielanzeige sicherzustellen. Die Bugschürze (aus verformbarem Material) ist, entsprechend den heutigen Richtlinien, weit vorgezogen, um etwaige Unfallfolgen abzumildern. Zur Zeit werden noch das Innendesign sowie diverse technische Komponenten mit dem Hersteller abgestimmt.
König: „Die vier neuen Bahnen ersetzen die letzten Straßenbahnen der P-Serie aus den Jahren 1967 bis 1969. Damit verfügt die MVG dann über eine ausschließlich niederflurige Straßenbahn-Flotte mit 92 Zügen. Und nicht nur das: Mit der Ausmusterung der P-Züge besteht dann der gesamte MVG-Fuhrpark (U-Bahn, Bus und Tram) ausschließlich aus Fahrzeugen, in die stufenlos ein- und ausgestiegen werden kann. Auf diesen hohen Standard auch in Punkto Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte und ältere Fahrgäste sind wir sehr stolz!“
Die fünfgliedrige Variobahn wird 33,8 Meter lang und 2,3 Meter breit. Sie kann 220 Fahrgäste und damit ebenso viele wie die vierteilige Straßenbahn vom Typ R3.3 befördern. Das rund 36 Tonnen schwere Fahrzeug wird eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h erreichen und mittels acht Drehstromradnabenmotoren (je 45 kW) angetrieben. Selbstverständlich können auch die Variobahnen die beim Bremsen freiwerdende Energie wieder ins Netz zurückspeisen und tragen damit zu noch mehr Energieeffizienz bei.
Die neuen Fahrzeuge werden – gemeinsam mit einer weitestgehend identischen Serie für die VAG Nürnberg – im Stadler Werk in Berlin-Pankow gebaut. Stadler hatte die gemeinsame Ausschreibung von Nürnberg und München gewonnen. Ferner halten die SWM eine Option auf bis zu 19 weitere Variobahnen. Deren Bestellung ist abhängig vom weiteren Ausbau des Münchner Trambahn-Netzes.