Warum fuhr um 1.20 Uhr ein Zug ohne Fahrgäste von der Münchner Freiheit in Richtung Innenstadt ab?
"Aufgrund der vorliegenden Angaben gehen wir davon aus, dass es sich um einen defekten Zug von der Linie U2 gehandelt hat, der nicht mehr im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden durfte und um 1.20 Uhr via Münchner Freiheit in eine Abstellanlage überführt wurde."
Warum fuhr eine Tram am Kurfürstenplatz ohne Stopp an der Haltestelle durch?
"Dieser Beobachtung gehen wir gerne nach, wenn wir genauere Angaben erhalten. Trambahnzüge müssen an jeder Haltestelle halten."
War die MVG auf den Andrang vorbereitet?
"Natürlich war die MVG auf den Andrang der Fußballfans vorbereitet. Auf der U3 bzw. U6 zwischen Sendlinger Tor und Münchner Freiheit bzw.
Olympiazentrum verkehrten bis Betriebsschluss vier zusätzliche Züge.Außerdem wurde das Aufsichts- und Servicepersonal um rund 25 Mitarbeiter verstärkt. Die U-Bahnwache war ebenfalls mit zusätzlichen Mitarbeitern im Einsatz."
Warum fuhr U-Bahn nicht zumindest noch ein oder zwei Fahrten Richtung Innenstadt?
"Genau dies war der Fall! Die letzten beiden Züge von der Münchner Freiheit in Richtung Innenstadt fuhren gegen 1.15 bzw. 1.20 Uhr. Eine weitere Verlängerung ist aus personellen Gründen nicht möglich. Unsere Kunden erwarten, dass wenige Stunden später ab Betriebsbeginn wieder alle UBahnzüge im Einsatz sind und alle Fahrer die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten haben. Der Betriebsschluss war zudem mit der Polizei abgesprochen. Der NachtBus N40, der den Abschnitt Innenstadt - Münchner Freiheit nach Betriebsschluss der U-Bahn normalerweise bedient, musste wegen feiernder Fans bzw. anschließender Aufräumarbeiten in Schwabing umgeleitet werden."
Warum wurden keine Verstärkerzüge/-busse eingesetzt?
"Es wurden Verstärkerzüge eingesetzt, siehe oben."
Wie wird es beim Finale am Sonntag?
"Zum Finalspiel kommen in der Innenstadt zwei weitere Verstärkerzüge auf der U3/U6 zum Einsatz (insgesamt 6). Das grundsätzliche Betriebskonzept ändert sich nicht, an Details wird noch gearbeitet."
Ergänzend dazu stellt die MVG angesichts des heutigen tz-Artikels fest:Es entspricht nicht den Tatsachen, dass die MVG "tausende" EM-Fans in der U-Bahn stehen gelassen hat. Dies bestätigen die Videobilder aus den UBahnhöfen Münchner Freiheit, Giselastraße und Universität, die heute angesichts der tz-Berichterstattung gesichtet wurden. Gleichwohl muss festgehalten werden, dass die MVG im Verlauf des späteren Abends drei Züge mit Vandalismusschäden (eingeschlagene Schreiben) aus Sicherheitsgründen von der U3/U6 abziehen musste. Diese U-Bahnen standen dann nicht mehr zur Verfügung. Eine weitere Verlängerung des U-Bahnbetriebs über 1.20 Uhr hinaus war auch aus diesem Grund nicht möglich.
Erst heute morgen haben wir die Nachricht erhalten, dass die Kapazität im Olympiastadion am Sonntag von 33.000 auf 50.000 Zuschauer erhöht werden soll. Eine Abstimmung hierzu mit uns ist seitens der Olympiapark- Gesellschaft leider nicht erfolgt. Dies widerspricht den vor allem während der Fußball-WM bewährten Regularien, wonach die Kapazität von Großveranstaltungen auch auf die Leistungsfähigkeit des ÖPNV abgestimmt wird.
Diese war und ist erweiterbar, wenn ein entsprechender Planungsvorlauf besteht. Innerhalb von zwei Tagen ist dies aber nicht ausreichend möglich, weil zusätzliches Personal in erheblichem Umfang nicht so kurzfristig zur Verfügung steht.
Die MVG wird alles versuchen, um gleichwohl am Sonntag - über die bisherigen Planungen, die ohnehin schon eine erhebliche Verdichtung vorsahen, hinaus - zusätzliche Züge zur Verfügung zu stellen. Wir sind hier aber auch auf freiwillige Leistungen von Mitarbeitern angewiesen, die a)
eigentlich frei hätten und b) nicht schon am nächsten Morgen für den regulären Dienst eingeteilt sind. In welchem Umfang dies möglich sein wird, ist heute noch nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Wir halten es aber für unsere Pflicht, darauf hinzuweisen, dass es angesichts der plötzlichen massiven Ausweitung der Stadionkapazität auf der U3 zu Überfüllungen kommen kann, die dann aus Sicherheitsgründen auch vorübergehende Bahnhofs
schließungen zur Folge hätten. Wir empfehlen Stadionbesuchern daher, nach Möglichkeiten auch auf folgende alternativen Fahrwege auszuweichen:
Eine U-Bahnverbindung zum Südeingang des Olympiastadions besteht über die U-Bahnlinie U1 mit beschildertem Fußweg ab U-Bahnhof "Gern". Alternativ können Fußballfans die U1 bis "Olympia- Einkaufszentrum" nutzen und dort in die U3 zum Olympiazentrum umsteigen. Die Tramlinien 20 und 21 bringen Besucher zur Haltestelle "Olympiapark West". Die Haltestelle "Petuelring", die ebenfalls nur wenige Gehminuten vom Olympiapark entfernt liegt, wird unter anderem von der Tramlinie 27 bedient.