Im 9. Sinfoniekonzert erklingen drei Werke von Komponisten, die auf ganz unterschiedliche Weise Naturstimmungen und Farben in Klänge umgewandelt und erlebbar gemacht haben.
Ludwig van Beethovens „Sechste“, genau vor 200 Jahren komponiert, gehört zu den ersten Werken der Konzertliteratur, in denen die Natur, die Empfindungen, die das Landleben für den Komponisten und seine Epoche hervorrief, musikalisch dargestellt wird. Das Spektrum reicht vom „Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande“ über eine lyrische „Szene am Bach“ mit Nachtigall, Kuckuck und Wachtelrufen, ein lustiges Bauernfest und eine eindrucksvolle Gewitterszene bis hin zum „Hirtengesang und frohen, dankbaren Gefühlen nach dem Sturm“ am Schluss.
Vor diesem Hauptwerk des Abends, das noch heute zu den Favoriten bei den Konzertbesuchern zählt, erklingen zu Beginn „Vier Seebilder aus der Oper ‚Peter Grimes’“ von Benjamin Britten. Der englische Komponist, 1976 gestorben, der mit seiner gemäßigten und doch ganz eigenständigen Tonsprache längst zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts zählt, hat in den orchestralen Zwischenspielen der Oper das Meer in ganz unterschiedlichen Situationen musikalisch dargestellt: In der Dämmerung, an einem Sonntagmorgen, im Mondschein und im Sturm.