Der Umgang mit Tieren ist für Viele bereichernd und schenkt Lebensfreude. Das gilt umso mehr für Menschen, die unter einer schweren Erkrankung leiden oder gar in einer palliativen Betreuung ihren letzten Lebensweg gehen. Im Städtischen Klinikum Karlsruhe besucht deshalb künftig der zweijährige Golden Retriever Hannes die Patientinnen und Patienten auf der Palliativstation D21P.
Die Idee, einen Besuchshund auf der Palliativstation zu etablieren, reifte innerhalb des dortigen Teams. Katja Rull, die Besitzerin von Hannes, arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der D21P und brachte das Projekt ins Rollen. „In meiner Familie erlebe ich, was für eine Wohltat der Umgang mit einem Hund für Menschen bedeutet“, erklärt Rull. „Das wollte ich gerne auch unseren Patientinnen und Patienten ermöglichen und habe deshalb gemeinsam mit Hannes eine Ausbildung als Besuchshunde-Team absolviert.“
Hannes kommt zwei Mal im Monat für rund zweieinhalb Stunden auf die Palliativstation. „Wir haben zunächst einen Schnupperkurs für Hannes organisiert“, ergänzt Dr. Susanne Euler, Leiterin des Palliativteams. „Die Resonanz der Patientinnen und Patienten, aber auch der Angehörigen sowie der Mitarbeitenden war sehr positiv und auch Hannes hat sich offensichtlich wohlgefühlt.“
Der Besuch reicht dabei vom einfachen nur „Dasein“ von Mensch und Tier bis zum direkten Körperkontakt mit Hannes. Katja Rull ist derweil Gesprächspartnerin für die Patientinnen und Patienten, falls diese über ihre herausfordernde Situation sprechen möchten.
Der Einsatz des Besuchshunde-Teams ist möglich dank des Engagements des Fördervereins blut.eV, der 2005 zur finanziellen Unterstützung der Palliativstation des Klinikums Karlsruhe und zur Verbreitung der Palliativmedizin im Raum Karlsruhe den „Förderkreis PalliativMedizin Karlsruhe“ gegründet hat. „Durch unseren regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen der Palliativstation haben wir von Hannes erfahren und waren sofort begeistert von der Idee“, betont Katharina Ottinger von blut.eV. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir die Volksbank Karlsruhe-Stiftung und die Sparkasse Karlsruhe als Förderer für das Projekt gewinnen konnten.“