Arcanjo Jose kam alleine nach Deutschland. Kontakt zu den Eltern besteht momentan nicht. Aber Pflegekräfte auf seiner Station sowie engagierte Karlsruher Bürger mit Kenntnissen der portugiesischen Sprache kümmern sich um den Jungen. Nach Abschluss der stationären Behandlung wird der 9-Jährige zur weiteren Rehabilitation ins Friedensdorf nach Oberhausen gebracht. Dort trifft er dann auch wieder Kinder aus seiner Heimat sowie aus anderen Ländern. Voraussichtlich wird er Anfang November zurück nach Angola fliegen.
Prof. Dr. Peter Schmittenbecher, Klinikdirektor der Kinderchirurgischen Klinik, arbeitet seit vielen Jahren eng mit dem Friedensdorf International zusammen. Ihm und seinem Behandlungsteam ist es nach 4-wöchiger Behandlung gelungen, die Entzündungsherde in den beiden befallenen Knochen mit Antibiotika und konsequenter chirurgischer Behandlung zu sanieren. Arcanjo läuft schon wieder über die Station und lernt im Spielzimmer täglich neue deutsche Worte.
Das Friedensdorf International kümmert sich seit vielen Jahren um kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten, zurzeit vor allem in Afghanistan und Angola. Für die betroffenen Kinder ist die Behandlung in Europa oftmals die letzte Überlebenschance. Kann die medizinische Behandlung im Heimatland nicht adäquat durchgeführt werden, sucht die Organisation in Europa Kliniken, die die Behandlung kostenfrei im Sinne humanitärer Hilfe übernehmen. Nach der klinischen Behandlung werden die Kinder in der eigenen Heimeinrichtung, dem Friedensdorf Oberhausen, aufgenommen Im Friedensdorf sind stets bis zu 150 Kinder aus durchschnittlich 10 Nationen untergebracht. Zweimal jährlich werden erkrankte Kinder aus Angola abgeholt und auf dem Hinweg werden die gesunden Kinder des letzten Einsatzes in Ihre Heimat zurückgebracht.