Auf der Station werden Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung behandelt. Das Hauptziel ist die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität durch adäquate Schmerztherapie und Symptomkontrolle. Zusätzlich wird den Patienten und ihren Angehörigen eine intensive psychosoziale Betreuung und spirituelle Begleitung angeboten, insbesondere dann, wenn es um Sterben, Tod und Trauer geht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, steht ein palliativmedizinisch hoch qualifiziertes Behandlungsteam zur Verfügung. Hierzu zählen Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Seelsorger, Psychologen sowie Kunst- und Musiktherapeuten.
Auch räumlich ist die Station so ausgerichtet, dass das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen und nicht der funktionierende Klinikalltag im Vordergrund stehen. Die Station bietet in wohnlich eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern Platz für acht Patienten. Zusätzlich steht ein großes Wohnzimmer mit Küche zur Verfügung und die Angehörigen haben bei Bedarf die Möglichkeit, vor Ort zu übernachten.
Die Station arbeitet eng mit Haus- und Fachärzten, ambulanten Pflegediensten und Hospizen sowie anderen Krankenhäusern zusammen, um eine vernetzte ambulante Betreuung zu ermöglichen. Ziel ist es, die Patienten nach Erreichen einer körperlichen und seelischen Stabilisierung nach Hause zu entlassen. Kommt eine Betreuung im häuslichen Umfeld nicht in Frage, wird eine Versorgung im Hospiz angestrebt. In Fällen, in denen keine Entlassung mehr möglich ist, begleitet das Behandlungsteam die Betroffenen und ihren Angehörigen in ihrer letzten Lebensphase auf der Palliativstation.
Rückblickend sind Prof. Dr. Martin Bentz, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik III, und Dr. Regine Ehrhardt, die ärztliche Leiterin der Palliativstation stolz auf die gemeinsam geleistete Arbeit. Aus ihrer Sicht profitieren die Patienten und ihre Angehörigen in hohem Maße von diesem Behandlungsangebot. "Im Kollegenkreis hingegen war es gerade zu Beginn schwer, nicht das Sterben sondern das Leben in den Vordergrund zu rücken", erinnert sich Regine Ehrhardt. "Darum war es uns von Anfang an wichtig, uns nach Innen und nach Außen zu vernetzten, um so besser auf unsere Arbeit und die Station aufmerksam machen zu können." Ein weiterer wichtiger Schritt war aus Sicht von Martin Bentz die Gründung des Förderkreises Palliativmedizin. "Um Betroffenen zusätzliche Therapieangebote wie Kunst- und Musiktherapie ermöglichen zu können, haben wir zur finanziellen Unterstützung der Station und Verbreitung der Palliativmedizin im Raum Karlsruhe den "Förderkreis PalliativMedizin Karlsruhe" unter dem Dach von B.L.u.T.eV Weingarten, gegründet", erklärt der Klinikdirektor.
Mit dem Festakt am 17. März ließ das Team der Palliativstation gemeinsam mit seinen Wegbegleitern und Förderern das Erreichte Revue passieren und wagte einen Blick in die Zukunft der Palliativmedizin. Der auf dem Gebiet der Schmerztherapie und Palliativmedizin europaweit renommierte Prof. Stein Husebø aus dem norwegischen Bergen hielt den Festvortrag. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch die Jazzcombo "Some Day Blue" der Städtischen Schule für Musik und darstellende Kunst Bühl.