Die Bedeutung des Gestaltens liegt dem Kunsttherapeuten Josef Ulrich hierbei besonders am Herzen. So orientiert sich Ulrich bei seiner Arbeit mit den Palliativpatienten an der Formel fabricando fabricamur: "Im Gestalten, gestalten wir uns selbst."
Seinen Erfahrungen zufolge kann selbst der körperlich sehr schwache, auch bettlägerige Mensch, mit Unterstützung eines Therapeuten künstlerisch gestaltend tätig sein. Immer wieder beobachtet Ulrich, dass der Umgang mit Farben sowie das kreative Schaffen eine psychische Entlastung, Stabilisierung und sogar eine innere und äußerer Kräftigung herbeiführen können. "Die Patienten können sich wieder als Handelnde und Schaffende und nicht nur als etwas erleidende Menschen erleben", unterstreicht der Kunstherapeut.
Während des Kolloquiums zeigt Ulrich auf, wie die Kunsttherapie zum Einsatz kommt, welche Wirkung sie entfalten kann und wie diese positiven Aspekte des Gestalten und Schaffens gefördert werden können, so dass die Kunst gemäß seinem Credo nie aufhört. Josef Ulrich hat Malerei und Kunsttherapie studiert und zusätzlich eine psychoonkologische Ausbildung absolviert. Seit 1985 ist er als Kunsttherapeut in der Klinik in Öschelbronn tätig.
Das Palliativmedizinische Kolloquium findet am 21. Oktober um 19 Uhr im Hörsaal von Haus D des Städtischen Klinikums Karlsruhe in der Moltkestraße statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.