Auf der Station werden Patienten mit einer nicht heilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung behandelt. Das Hauptziel ist die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität durch adäquate Schmerztherapie und Symptomkontrolle. Zusätzlich wird den Patienten und ihren Angehörigen eine intensive psychosoziale Betreuung und spirituelle Begleitung angeboten, insbesondere dann, wenn es um Sterben, Tod und Trauer geht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, steht ein palliativmedizinisch hoch qualifiziertes und hoch motiviertes Behandlungsteam zur Verfügung. Hierzu zählen Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Seelsorger, Psychologen sowie Kunst- und Musiktherapeuten.
Auch räumlich ist die Station so ausgerichtet, dass das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen und nicht der funktionierende Klinikalltag im Vordergrund stehen. Die Station bietet in wohnlich eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern Platz für 12 Patienten. Zusätzlich steht ein großes Wohnzimmer mit Küche zur Verfügung und die Angehörigen haben bei Bedarf die Möglichkeit, vor Ort zu übernachten.
Die Station arbeitet eng mit Haus- und Fachärzten, ambulanten Pflegediensten und Hospizen sowie anderen Krankenhäusern zusammen, um eine vernetzte ambulante Betreuung zu ermöglichen. Ziel ist es, die Patienten nach Erreichen einer körperlichen und seelischen Stabilisierung nach Hause zu entlassen. Kommt eine Betreuung im häuslichen Umfeld nicht in Frage, wird eine Versorgung im Hospiz angestrebt. In Fällen, in denen keine Entlassung mehr möglich ist, begleitet das Behandlungsteam die Betroffenen und ihren Angehörigen in ihrer letzten Lebensphase auf der Palliativstation.
Rückblickend sind Prof. Dr. Martin Bentz, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik III, und Dr. Regine Ehrhardt, die ärztliche Leiterin der Palliativstation, stolz auf die gemeinsam geleistete Arbeit. Aus ihrer Sicht profitieren die Patienten und ihre Angehörigen in hohem Maße von diesem Behandlungsangebot. Stolz sind beide über die Erweiterung der Station von 8 auf 12 Betten im letzten Jahr und die Einführung eines Palliativkonsiliardienstes unter Leitung von Dr. Susanne-Heike Euler im August 2014. Dieser Dienst bietet nach Angaben von Bentz eine Mitbetreuung und palliative Begleitung schwerstkranker Patienten während des stationären Aufenthaltes auch auf den anderen Stationen des Klinikums an. „Im multiprofessionellen Team unterstützt der Konsiliardienst die Behandlungsteams vor Ort, die Patienten und deren Angehörige, hebt Chefarzt hervor. Ein weiterer wichtiger Schritt war aus Sicht des Klinikdirektors die Gründung des Förderkreises Palliativmedizin. "Um Betroffenen zusätzliche Therapieangebote wie Kunst- und Musiktherapie ermöglichen zu können, haben wir zur finanziellen Unterstützung der Station und Verbreitung der Palliativmedizin im Raum Karlsruhe den "Förderkreis PalliativMedizin Karlsruhe" unter dem Dach von B.L.u.T.eV Weingarten, gegründet", erklärt er abschließend.
Gemeinsam mit seinen Wegbegleitern und Förderern ließ das Team der Palliativstation das Erreichte im Rahmen eines Festaktes noch einmal Revue passieren lassen. Ein besonderes Highlight war der Festvortrag von Privat-Dozent Dr. Andreas Viardot. Er ist Oberarzt in der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Ulm. Unter dem Titel „Lasciate mi morire“ stellte er die Aspekte einer modernen Palliativmedizin im Rahmen eines musikalischen Themas von Monteverdi bis heute vor.