Im Rahmen des Palliativmedizinischen Kolloquiums am 18. Oktober nehmen sich die beiden Diplom Psychologinnen Astrid Aschenbrenner und Anette Wenger sowie die Kinderärztin Dr. Miriam van Buiren des komplexen Themas an und beleuchten es aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Alle drei Referentinnen sind am Universitätsklinikum in Freiburg tätig.
Aus Erfahrung wissen sie, die Erkrankung stellt nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern für die gesamte Familie eine existentielle Bedrohung dar. Das familiäre Gefüge kommt schlagartig durch diesen Schicksalsschlag ins Wanken. Eingespielte Rollen müssen neu verteilt werden. Eltern sorgen sich vor einer Überforderung ihres Kindes und fragen sich: Was sind Alarmzeichen für eine Überforderung und wie kann ich diese erkennen?
Vor diesem Hintergrund versuchen die Referentinnen in ihrem Vortrag aufzuzeigen, was typische Belastungen und Bedürfnisse in den verschiedenen Alterstufen sind. Sie geben Hinweise, welche Kinder besonders gefährdet sind. Sie gehen ein auf Krankheits- und Todeskonzepte von Kindern in unterschiedlichen Altersgruppen und stellen dar, was Kinder und Jugendliche brauchen, wenn sich der erkrankte Elternteil in einer palliativen Situation befindet.
Anhand des erfolgreichen Projekts "Tigerherz" - Wenn Eltern Krebs haben, das 2007 mit dem Forschungs- und Entwicklungspreis des Krebsverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, zeigt Astrid Aschenbrenner auf, wie Kinder in einem geschützten Rahmen ihre Fragen stellen können, ihren inneren Nöten und Sorgen Ausdruck verleihen, sich ihrer Stärke bewusst werden und Wege des Umgangs mit der neunen Lebenssituation finden können. Als Ausdrucksmittel stehen den Kindern und Jugendlichen dabei vor allem künstlerische Materialien zur Verfügung wie Speckstein, Holz, verschiedene Farben und Ton. Aber auch über das Spiel, Musik, Bewegung, Phantasiereisen und Gespräche können die Kinder Entlastung und Stärkung erfahren. Begleitend dazu finden Gespräche mit den Eltern statt. Das Projekt wurde vom psychologischen Dienst des Tumorzentrums Ludwig Heilmeyer - CCCF am Universitätsklinikum in Freiburg ins Leben gerufen.
Im Anschluss an Beitrag besteht genügend Raum zum gemeinsamen Austausch.
Das Palliativmedizinische Kolloquium findet am 18. Oktober um 19 Uhr im Hörsaal in Haus D am Städtischen Klinikum Karlsruhe in der Moltkestraße 90 statt. Bei Fragen können Sie sich gerne unter der Telefonnummer 0721 974-3016 an uns wenden.