Anlässlich der weltweiten Initiative organisiert die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Initiative "Frühchentreff Karlsruhe e.V." und der Kindertagesstätte "Klinikzwerge" am 13. November um 17 Uhr einen Laternenumzug rund um das Klinikum mit anschließendem Herbstfeuer vor der Kinderklinik.
"Eine übliche Schwangerschaft dauert 40 Wochen", erklärt Andreas Müller, Klinikdirektor der Frauenklinik am Klinikum. "Eine Frühgeburt liegt vor, wenn das Neugeborene vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Die Kinder wiegen bei Geburt meist weniger als 2500 Gramm", so der Professor weiter. "Von einer extremen Frühgeburtlichkeit sprechen wir, wenn die Geburt vor Beendigung der 28. Schwangerschaftswoche erfolgte", ergänzt Joachim Kühr, Klinikdirektor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. "Solche Kinder müssen in einem sogenannten Perinatalzentrum mit der Versorgungsstufe Level 1, wie beispielsweise bei uns am Klinikum, versorgt werden", so Kühr weiter. 2012 nahm die Frauenklinik den Angaben Müllers zufolge 1.891 Entbindungen vor und bedingt durch die Mehrlingsschwangerschaften kamen 1984 Kinder zur Welt. 360 Entbindungen erfolgten vor der 37 Schwangerschaftswoche und knapp über 100 Kinder kamen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm zur Welt.
Müller gibt vielfältige Ursachen für eine Frühgeburt an. Demnach können Infektionen im Bereich der Harn- und Genitalorgane der Mutter oder auch Komplikationen wie eine Bluthochdruckerkrankung in der Schwangerschaft und eine Unterfunktion des Mutterkuchens, das Vorliegen einer Mehrlingsschwangerschaft, Rauchen, falsche Ernährung, wie auch psychosoziale Faktoren wie beispielsweise Stress hierbei eine Rolle spielen. "Mitunter lässt sich aber auch keine exakte Ursache für das Einsetzen verfrühter Wehen oder für einen vorzeitigen Blasensprung finden", erklärt der Frauenarzt weiter.
Abschließend unterstreichen Kühr wie auch Müller, wie wichtig die Belange der Frühchen und ihrer Eltern in der öffentlichen Diskussion sind. "Mit unserem Laternenumzug möchten wir den Kleinsten eine Stimme geben und ihren Belangen Gehör verschaffen", so beide unisono.