Seit sie an die Ad-hoc-Teams angeschlossen sind, ist der Druck auf den Stationen, spontan für erkrankte Kollegen einspringen zu müssen, spürbar gesunken. Denn bevor Mitarbeitende aus dem Frei geholt werden, kontaktieren die Führungskräfte nun erst einmal das Ad-hoc-Team. „Die Bereichsleitungen melden uns zurück, dass die Anrufe zuhause mit der Bitte ‚Kannst du morgen?‘ deutlich zurückgegangen sind“, freut sich Tim Wirth, Leiter der Ad-hoc-Teams. „Das zeigt: unser Konzept wirkt!“
„Ein Teil des Ad-hoc-Teams arbeitet in den Kernarbeitszeiten zwischen 7 und 17 Uhr, da sich unser Konzept speziell an Menschen mit Familie richtet“, ergänzt Wirth. „Wir haben aber auch vermehrt Kolleginnen und Kollegen, die sich festgelegte Einsätze im Schichtdienst, in der Nacht und am Wochenende wünschen, weil das ihrer aktuellen Lebenssituation entspricht.“
Insgesamt wachsen die Ad-hoc-Teams dynamisch und ziehen zu je rund einem Drittel externe Fachkräfte, Beschäftigte aus der Elternzeit sowie intern wechselwillige Mitarbeitende an. „Ich war überrascht, wie viel Interesse wir mit unserem Springerpool außerhalb des Klinikums wecken“, betont Pflegedirektorin Elvira Schneider. „Wir haben einige Menschen gewinnen können, die zuletzt wegen der für sie ungünstigen Arbeitszeiten in krankenhausfernen Berufen tätig waren und jetzt den Weg zurückgefunden haben.“
Befürchtungen, dass immer mehr Mitarbeitende von den bestehenden Stationsteams in die Ad-hoc-Teams wechseln, haben sich bislang nicht bewahrheitet. Zwar hat sich die Pflegedirektion im Sinne der Fairness gegenüber dem Stammpersonal dazu entschieden, die Ad-hoc-Teams für alle zu öffnen. Für die durch die Wunscharbeitszeiten gewonnene Flexibilität geben die Springer aber unter Umständen ihr geschlossenes, eingespieltes Team auf. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Kolleginnen und Kollegen der bestehenden Ad-hoc-Teams auf rund 45 verschiedenen Stationen zum Einsatz kommen können“, verdeutlicht Wirth. „Jede Station unterscheidet sich im Personal, in der inhaltlichen Ausrichtung und in den Räumlichkeiten und stellt damit unterschiedliche Anforderungen an die Springerinnen und Springer.“
Es ist auch nicht immer nur so, dass Mitarbeitende von den Stationen in die Ad-hoc-Teams wechseln. Auch ein Wechsel aus dem Ad-hoc-Team in die Bereiche ist durchaus üblich. „Unsere Kolleginnen und Kollegen lernen in Ihren Einsätzen die ganze Vielfalt des Klinikums kennen. Entsteht daraus der Wunsch, dauerhaft auf eine Station zu wechseln, ist das selbstverständlich möglich und willkommen“, erklärt Wirth.
Insgesamt überwiegen die Vorteile für alle Beteiligten absolut, so dass die Ad-hoc-Teams weiterwachsen sollen. „Wir hoffen, dass dieses attraktive Angebot in unserer Kinderklinik genauso gut angenommen wird wie im Erwachsenenbereich und freuen uns auf neue Kolleginnen und Kollegen“, schließt Schneider.