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Hebammenschule Karlsruhe schließt nach 40 Jahren ihre Türen

(lifePR) (Karlsruhe, )
Beim Festakt zum Schuljubiläum ließen die Rednerinnen und Redner die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und blickten nach vorne auf das bundesweit eingeführte Duale Hebammenstudium, das den Einstig in diesen Beruf attraktiver machen wird. Dabei kooperieren die Karlsruher Kliniken mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Mit dem Examen des letzten Kurses im September schließt die Hebammenschule Karlsruhe nach 40 Jahren für immer ihre Türen, denn die Ausbildung wird bundesweit spätestens ab 2025 in ein Duales Studium überführt. Die Akademisierung des Berufs soll den Hebammen zusätzliche praktische Kompetenzen und Mittel zur Selbstreflexion vermitteln und den Beruf damit für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger attraktiv halten. Darüber hinaus eröffnet das Studium neue Tätigkeitsfelder in Forschung und Lehre.

„40 Jahre lang hat unsere Hebammenschule für die Stadt und die Region Karlsruhe Hebammen ausgebildet, die unzähligen Kindern zugewandt und kompetent den Weg ins Leben geebnet und den Eltern in der Vor- und Nachsorge zur Seite gestanden haben“, resümierte Bürgermeisterin Bettina Lisbach beim Festakt im Gebäude der Schule. „Heute schließen wir diese Schule mit einem weinenden Auge, weil eine langjährige, erfolgreiche Kooperation mit verschiedenen Kliniken zu Ende geht. Wir schließen sie aber auch mit einem lachenden Auge, weil die Akademisierung des Hebammenberufs ein Meilenstein für unsere Gesundheitsversorgung ist.“

Die Hebammenschule Karlsruhe wurde im Jahr 1983 gegründet. Die gemeinsame Trägerschaft durch das Städtische Klinikum Karlsruhe sowie die St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe und das Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr – beide bilden heute gemeinsam die ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe – war zu dieser Zeit eine Besonderheit. Durch die Kooperation hob sich die Ausbildung in der Hebammenschule Karlsruhe deutlich von jener in den anderen Hebammenschulen in Deutschland ab. Die drei Kliniken kamen damals gemeinsam auf rund 3.000 Geburten im Jahr.

„Der erste Kurs bestand aus zwölf Auszubildenden“, sagte Romy Koch, langjährige Leitung der Hebammenschule, im Rückblick. „Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Ausbildungsplätze stetig, weil die Kliniken immer mehr qualifizierte Geburtshelferinnen benötigten, sodass dieses Jahr im finalen Kurs stolze 28 Hebammen ihren Abschluss gemacht haben.“ Auch neue Kooperationen wurden geschlossen: 2016 ergänzten das Klinikum Mittelbaden und die Regionale Kliniken Holding RKH die Trägerschaft, 2019 kamen die beiden Pforzheimer Häuser Siloah St. Trudpert Klinikum und Helios Klinikum hinzu. 2020 kamen überdies Auszubildende des Klinikverbunds Südwest aus Böblingen an die Schule.

„Die Hebammenschule Karlsruhe stand über die Jahrzehnte hinweg für ein engagiertes Team von Lehrkräften, die ihr Wissen und ihre eigenen Erfahrungen über die Betreuung von Geburten im klinischen wie im häuslichen Setting an die Auszubildenden weitergegeben haben“, betonte Elvira Schneider, Pflegedirektorin am Klinikum Karlsruhe. „Ich möchte Romy Koch an dieser Stelle stellvertretend für alle Schulleitungen herzlich für ihren großen Einsatz danken. Sie hat die Akademisierung schon früh befürwortet und mit ihrem Team die Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Karlsruhe beim Aufbau des Studiengangs unterstützt.“

Die Zahl der Hebammen in Deutschland ist zwischen 2011 und 2021 von rund 21.000 auf ca. 27.000 gestiegen. Dennoch gibt es immer noch Versorgungsengpässe bei der Betreuung der Geburten in Kliniken und bei der Wochenbettbetreuung. Das soll die Akademisierung ändern und den Beruf für mehr Menschen attraktiv machen. „Der große Erfolg der Hebammenschule belegt beispielhaft die gelungene Klinikträger-übergreifende Zusammenarbeit für die Patientenversorgung der Region Karlsruhe“, hob Caroline Schubert, Vorständin der ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, hervor. „Alle Beteiligten haben durch die jahrelange Gestaltung und Mitwirkung in der Hebammenschule einen wertvollen Grundstein für den nun erreichten nächsten Schritt der Akademisierung der Hebammenausbildung gelegt.“

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