Das Kompetenzzentrum für Schlafmedizin (KSM) am Klinikum Karlsruhe erfüllte erneut die von der Fachgesellschaft festgelegten strengen fachlichen Anforderungen und Qualitätskriterien an ein schlafmedizinisches Zentrum. Hierbei konnte das KSM vor allem durch die intensive Zusammenarbeit der internen und externen Partner punkten. Dank des Teamworks von klinischen Fachabteilungen sowie ambulant tätigen Ärzten sei eine ganzheitliche Betreuung und Behandlung von Patienten mit Schlafstörungen nach modernen Qualitätsstandards möglich.
"Schnarchen, Schlafstörungen und sogenannte schlafbezogene Atmungsstörungen gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen mit stetig steigender Tendenz", erklärte Matthias Berger, ärztlicher Leiter des KSM nach der Zertifikatserteilung. Er wies dabei darauf hin, dass entgegen dieser Entwicklung das Angebot der medizinischen Versorgung der betroffenen Menschen streckenweise noch unzureichend sei und dies trotz alarmierender Gesundheitsrisiken. Seinen Angaben zufolge konnten wissenschaftliche Studien zeigen, dass neben Partnerschaftsproblemen, Konzentrationsstörungen und Leistungsknick am Arbeitsplatz bei Schlafstörungen lebensbedrohliche Krankheiten drohen. "Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall stehen hier an erster Stelle", so der Schlafmediziner. Wenig bekannt sei hingegen die Tatsache, dass auch viele schwerwiegende Verkehrsunfälle auf Schlafstörungen zurückzuführen seien.
Vor diesem Hintergrund wird schnell deutliche: Die Behandlung der vielfältigen Schlafstörungen erfordert eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure. "Dem Klinikum ist es mit dem KSM gelungen, das Querschnittsfach "Schlafmedizin" in allen klinischen Abteilungen des Klinikums zu etablieren und so schlafmedizinisch relevante Erkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln", betonte Berger. Gemeinsam mit Lungenfachärzten, Neurologen, Nieren- und Herzspezialisten sowie Psychiatern und Kinderärzten sei es im KSM möglich, komplexe Schlafstörungen erfolgreich zu therapieren. "Aber auch durch die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, ist es uns möglich, alle Schlafstörungen mit Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie), mit erhöhter Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie), aufgrund von neurologischen (z.B. Narkolepsie, neuromuskuläre Erkrankungen) oder psychiatrischer Erkrankungen (z.B. Depression) sowie pädiatrischer Erkrankungen behandeln zu können", so der Experte weiter.
Den Angaben der Klinik zufolge etablierte Werner Heppt, Direktor der Hals-Nasen-Ohrenklinik, bereits 1996 ein Schlaflabor mit zwei Plätzen. Damals lag der Schwerpunkt in der Behandlung von schlafbezogenen Atmungsstörungen, kurz SBAS. Zwischenzeitlich hat sich der Bereich zu einem interdisziplinären schlafmedizinischen Zentrum mit acht speziellen Überwachungsplätzen zur Durchführung von Polysomnographien entwickelt.
"Wir freuen uns sehr über diese Akkreditierung. Durch die Teilnahme an der Qualitätssicherung zur Prozessqualität der DGSM können alle Patienten sicher sein, dass sie im KSM auf hohem Niveau anhand neuester Behandlungsstandards umfassend versorgt werden", erklärt Berger abschließend.