"Wenn wir Kindern vorlesen, die selbst noch nicht lesen können, oder denen das Lesen wegen einer Erkrankung schwer fällt, schenken wir ihnen Zeit und Aufmerksamkeit", beschreibt Klaus Wülfrath seine Motivation für die Teilnahme an der Aktion. "Beim Vorlesen spürt man, wie die kindliche Phantasie angeregt wird, wie in den Köpfen Bilder zur Geschichte entstehen, die Vorlesegeschichte bleibt auch nach dem Vorlesen lebendig. So zeigen wir Kindern einen Weg, selbst Lust am Lesen zu bekommen, das ist eine wichtige Voraussetzung für den Bildungsweg der Kinder."
Rotarier sind eine weltweite Gemeinschaft von Freunden, die sich mit Anstand und Professionalität für Frieden und Völkerverständigung einsetzen. Lokale, regionale und internationale humanitäre Projekte und Austauschprogramme werden über Clubs organisiert, in denen sich beruflich erfolgreiche Angehörige verschiedener Berufe regelmäßig treffen. Die Förderung von Lesefreude und Lesekompetenz (englisch: literacy) gehört traditionell zu den Schwerpunkten von Rotary. Daher ist es konsequent, dass sich zahlreiche Rotarier auch beim bundesweiten Vorlesetag engagieren.
Der bundesweite Vorlesetag ist eine Initiative der Wochenzeitung "DIE ZEIT", der "Stiftung Lesen" und der "Deutschen Bahn" und mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Leseförderung in Deutschland. Ziel des bundesweiten Vorlesetages ist es, ein öffentliches Zeichen für das (Vor)-Lesen zu setzen und Freude am Lesen zu wecken. Mit über 42.000 Vorlesern bundesweit gab es in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung an der Vorleseaktion, wobei die Beteiligung eines Krankenhauses bisher bundesweit einmalig war und zum Nachahmen anregt.
Beim größten Vorlesefest Deutschlands kann jeder jedem an allen denkbaren Orten vorlesen. Bisher beteiligten sich an der Initiative z. B. Prominente, die Kindern und Jugendlichen in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und Kinderheimen bundesweit eine Vorlesestunde schenkten.
Die Aktion in der Kinderklinik fand sowohl bei den kleinen Patienten als auch bei den Mitarbeitern großen Anklang. "Wir wissen zwar nicht, ob Kinder, denen vorgelesen wird, schneller gesund werden, es heitert sie aber auf jeden Fall für eine gewisse Zeit auf und lenkt sie von ihrer Erkrankung ab", so Joachim Kühr, Direktor der pädiatrischen Klinik im Klinikum Karlsruhe. Auch Peter Schmittenbecher, Direktor der kinderchirurgischen Klinik im Städtischen Klinikum Karlsruhe zeigte sich über die Aktion begeistert: "Wir sind hocherfreut und schätzen es sehr, dass den kranken Kindern ausgerechnet in unserem Hause ein solches kulturelles Angebot gemacht werden konnte. Wir halten dies für einen sehr wichtigen und schönen Beitrag, um unseren Kindern ein bisschen Aufhellung im tristen Klinikalltag zu bieten und danken allen Vorleserinnen und Vorlesern des Rotary Clubs Karlsruhe-Baden für ihr Engagement".