Zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai hat das Städtische Klinikum Karlsruhe seine größte Berufsgruppe mit einem breitgefächerten Angebot verwöhnt. Essen und Getränke, Wellness, Action und eine Tombola mit wertigen Preisen – die Beschäftigten des Pflege- und Funktionsdiensts standen dieses Mal ganz im Mittelpunkt. Und auch an diejenigen, die den Betrieb auf Station aufrechterhalten haben, war gedacht. Ihnen lieferten die Pflegedienstleitungen persönlich eigens kreierte „SKK“-Müslimischungen zur Stärkung direkt an den Arbeitsplatz.
„Wir wollten den Tag dafür nutzen, um die anspruchsvolle, wichtige Arbeit der Pflegenden am Klinikum Karlsruhe zu würdigen, mit den Beschäftigten ins Gespräch zu kommen und unsere Wertschätzung und Respekt abseits der Arbeitsroutine bewusst und persönlich auszudrücken“, verdeutlichte Pflegedirektorin Elvira Schneider. „Im Namen der gesamten Betriebsleitung möchte ich ‚danke‘ sagen für ihr tägliches Engagement, mit dem sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherstellung der Patientenversorgung leisten.“
Neben den konkreten Angeboten am Tag der Pflegenden hat die Pflegedirektion im Klinikum Karlsruhe in den vergangenen Monaten viele verschiedene Projekte angestoßen und umgesetzt, die den Pflegenden zugutekommen und die Abläufe auf Station verbessern. Dazu gehört das so genannte Ad-hoc-Team, das gerade sein zweijähriges Jubiläum gefeiert hat. Dieser Springerpool, dessen Beschäftigte zu ihren Wunscharbeitszeiten auf unterschiedlichen Stationen zum Einsatz kommen, hat bereits 20 neue Mitarbeitende ans Klinikum gelockt und wird jetzt auf die Kinderklinik ausgeweitet.
Auf der Traineestation KOLIBRI bietet das Klinikum seinen Auszubildenden die Chance, durch spezielle Förderung die notwendigen praktischen Kompetenzen für ihre zukünftige Tätigkeit zu erlernen oder in die Tätigkeit als Leitung hineinzuschnuppern. Bevor sich die Absolventen dann für eine Station entscheiden, haben sie seit dem vergangenen Jahr die Gelegenheit, bei dem so genannten Markt der Möglichkeiten verschiedene Stationen und Bereiche näher kennenzulernen.
„Für die examinierten Pflegefachkräfte bauen wir unser Angebot an Fort- und Weiterbildungen ständig aus“, ergänzte Pflegedirektorin Schneider. „Ein Beispiel ist unser Programm ‚4nurse‘, das verschiedene Themen wie Beatmung oder Schmerztherapie für Intensivpflegekräfte behandelt und seit diesem Jahr auch Kenntnisse für die psychiatrische Pflege vermittelt.“
„Ein weiterer Anknüpfungspunkt ist die Einführung eines Kompetenzstufenmodells in den Pflegalltag, wodurch die Aufgaben in den multiprofessionellen Stationsteams kompetenzorientiert zugeordnet werden können“, betont Schneider. „Ziel ist es, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen, Wissen und Können gezielt einzusetzen, die Pflegekräfte zu entlasten und gleichzeitig im Pflegeberuf die Kernkompetenzen zu nutzen.“
Angesichts des großen Personalbedarfs haben Schneider und ihr Team außerdem die Gewinnung ausländischer Pflegefachkräfte professionalisiert und intensiviert. Dies beginnt bei der Akquise und mündet in die engen fachlichen und persönlichen Betreuung der Pflegenden durch das International Department des Klinikums während ihrer Anerkennungsphase und darüber hinaus. Auf diesem Weg haben in den vergangenen Jahren bereits über 100 Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland den Weg in den Pflege- und Funktionsdienst im Klinikum Karlsruhe gefunden.
„Besonders am Herzen liegt mir die Darstellung der Pflege nach außen“, betont Schneider. Deshalb wurde im vergangenen Jahr der Internetauftritt des Klinikums um spezifische Seiten über die Pflege erweitert, auf denen Beschäftigte authentisch ihre Tätigkeit und ihren Bereich vorstellen. „Die pflegerische Leistung erhält ein Gesicht und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber können sich ein Bild von den vielen Möglichkeiten im Klinikum machen.“
Daneben will das Klinikum unter dem Stichwort „Akademisierung der Pflege“ Fachkräfte für ein Studium begeistern und Menschen mit pflegerischem akademischem Abschluss passende Jobangebote machen. Ziel ist es, die Pflegequalität weiterzuentwickeln und die Patientenversorgung qualitativ fortlaufend zu verbessern.
Überdies hat das Klinikum mit dem Journal Club eine Diskussionsrunde etabliert, in der sich Pflegende über aktuelle Forschungsergebnisse austauschen und wissenschaftliches Know-how anschließend in den Alltag übertragen können. Ein Beispiel für die erfolgreiche Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist die Beteiligung des Klinikums am Forschungsprojekt HoLLiECares. Dabei sollte der Prototyp eines multifunktionalen Pflegeroboters wissenschaftliche Erkenntnisse über mögliche Entlastungspotenziale in der klinischen Pflegetätigkeit liefern.
„Mit all diesen Innovationen machen wir das Klinikum zukunftssicher“, schließt Schneider. „Nach der großartigen Leistung unserer Mitarbeitenden während der Pandemie geht es am heutigen Internationalen Tag der Pflegenden aber auch darum, einmal innezuhalten und sich für das Geleistete zu belohnen.“