Für den Neubau erhält das Städtische Klinikum Karlsruhe einen Investitionszuschuss von 7,2 Millionen Euro aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II des Bundes. "Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe ist ein wichtiger Baustein in den Planungen der Landesregierung, das derzeitige Versorgungsangebot in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bedarfsgerecht und patientennäher auszuweiten", sagte Sozialministerin Dr. Monika Stolz. "Als Kinderbeauftragte des Landes ist es mir ein besonderes Anliegen, dass alle Kinder und Jugendlichen sich so entwickeln können, wie es ihren eigentlichen Anlagen und Begabungen entspricht. Daher ist es notwendig, gerade psychische Erkrankungen möglichst früh zu erkennen und im Rahmen eines hochwertigen therapeutischen Gesamtkonzepts zu behandeln."
Der Bedarf an Hilfen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche steigt stetig. ADHS, Angststörungen, Störungen des Sozialverhaltens, depressive Erkrankungen und Essstörungen werden in aktuellen Studien als 'neue Morbidität' bezeichnet. Es werden spezifische auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in deren sozialen Kontext ausgerichtete Ressourcen und Strukturen benötigt. " Mit dem Neubau möchten wir einen aktiven Beitrag dazu leisten, die Versorgung erkrankter Kinder und Jugendlicher in und um Karlsruhe weiter zu verbessern", erklärte Oberbürgermeister Heinz Fenrich bei seinem Grußwort.
Derzeit sind der vollstationäre Bereich, die Tagesklinik sowie die Schule für kranke Kinder in verschiedenen Gebäudekomplexen auf dem Areal der Moltkestraße 90 untergebracht. Nach Fertigstellung des Neubaus werden 32 vollstationäre Betten sowie 12 tagesstationäre Plätze zur Verfügung stehen. Im Außenbereich wird es Spielflächen und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen geben.
"Allein durch die Zusammenführung der einzelnen Bereiche unter einem Dach in neuen, ansprechenden Räumlichkeiten ergeben sich große Vorteile für das medizinisch-therapeutische Gesamtkonzept der Klinik", so Martin Hansis Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe. "Uns ist es wichtig, durch eine noch bessere räumliche Verzahnung der stationären und ambulanten Versorgung die interne Betriebsorganisation so verändern zu können, dass die kontinuierliche Versorgung der jungen Patientinnen und Patientinnen "sanft" - ohne Bruch der Behandlungspersonen und des Behandlungsumfeldes - erfolgen kann, was gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung ist", führt Martin Hansis weiter aus.
Die Firma ALHO-Systembau GmbH wurde mit der Ausführung beauftragt. Der Gebäudekomplex soll in vorgefertigter Modulbauart errichtet werden. Dabei handelt es sich um eine Bauweise, die sich bereits beim Neubau der klinikeigenen Kindertagesstätte bestens bewährt hat. "Die Bauausführung beginnt im November und soll bis Ende Juli 2011 abgeschlossen sein, so dass die Räumlichkeiten im August bezugsfertig wären", so Peter Orthen von der ALHO Systembau GmbH.
Neben den offiziellen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums waren auch die Anwohner eingeladen worden, an der Feierstunde teilzunehmen.