In ihrem Grußwort betonte die Ministerin, welch wichtiger Baustein der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Städtischen Klinikums Karlsruhe in den Planungen der Landesregierung sei, das derzeitige Versorgungsangebot in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bedarfsgerecht und patientennäher auszuweiten. Altpeter würdigte: "Hier ist ein therapeutisch modernes Gesamtkonzept entstanden, das die Versorgungssituation für die betroffenen Kinder und Jugendlichen deutlich verbessert." Ein zentrales Anliegen der Landesregierung sei es, sich um die Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg ganz besonders zu kümmern. Dazu gehöre unter anderem eine gute Versorgung der Kinder und Jugendlichen, die psychische Probleme haben. "Unser Ziel ist es, ansprechende Bedingungen für eine moderne Behandlung und Betreuung der Patienten zu schaffen", so die Ministerin.
Der Bedarf an Hilfen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche steigt stetig. ADHS, Angststörungen, Störungen des Sozialverhaltens, depressive Erkrankungen und Essstörungen werden in aktuellen Studien als "neue Morbidität" bezeichnet. "Mit Blick auf den regionalen Versorgungsbedarf benötigen wir entsprechende Strukturen und Ressourcen", unterstrich Bürgermeister Klaus Stapf bei seinen einführenden Worten. "Mit dem Neubau möchten wir einen aktiven Beitrag dazu leisten, die Versorgung erkrankter Kinder und Jugendlicher in und um Karlsruhe weiter zu verbessern."
"Bis zum Umzug Mitte Oktober waren der vollstationäre Bereich, die Tagesklinik sowie die Schule für kranke Kinder in verschiedenen Gebäudekomplexen auf dem Areal der Moltkestraße untergebracht", zeigte Klinikdirektorin Dr. Martina Pitzer nach der Schlüsselübergabe die bisherige Situation auf. "Mit Bezug des Neubaus stehen nun 32 vollstationäre Betten sowie 12 tagesstationäre Plätze zur Betreuung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen zur Verfügung und ab November soll das medizinische Angebot um den Schwerpunkt der Psychosomatik ergänzt werden", so die Direktorin weiter. Allein durch die Zusammenführung der einzelnen Bereiche unter einem Dach in neuen, ansprechenden Räumlichkeiten ergäben sich aus ihrer Sicht große Vorteile für das medizinisch-therapeutische Gesamtkonzept der Klinik. "Uns ist es wichtig, durch eine noch bessere räumliche Verzahnung der stationären und ambulanten Versorgung die interne Betriebsorganisation so zu verändern, dass die kontinuierliche Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten noch stärker störungsspezifisch - beispielsweise mit bereichsübergreifenden Gruppentherapien - erfolgen kann, was gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung ist", führt Pitzer weiter aus.
Die Baukosten belaufen sich auf rund 10 Millionen Euro, wobei Bund und Land 7,2 Millionen aus dem Konjunkturprogramm II bereitstellen und das Klinikum 2,8 Millionen aufbringt.
Nach den offiziellen Ansprachen überreichten das Autohaus Geisser, die Heinrich Hock GmbH und das Center Management des ECE Karlsruhe ihre Spenden zur Unterstützung von gemeinnützigen Projekten im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Voll Freude nahmen die Geschäftsführer Prof. Martin Hansis und Ulrich Meier sowie Martina Pitzer die stolze Spende des Autohauses Geisser über 50.000 Euro sowie die Spenden der Heinrich Hock GmbH über 4.000 Euro und des ECE Karlsruhe über 2.500 Euro entgegen. Die Spenden sollen nach Angaben von Hansis primär für die Verschönerung der Außenanlagen sowie den Erwerb von Spiel- und Sportgeräten eingesetzt werden.