Gummiartiger Zement bringt Lebensqualität zurück
Die neue Methode kann unter Lokalanästhesie gegebenenfalls auch ambulant durchgeführt werden und dauert nur etwa 25 Minuten pro Wirbel - knapp die Hälfte der herkömmlichen Operationszeit. Hiervon profitieren besonders ältere Patienten. Über nur einen einzigen kleinen Zugang führt der Mediziner eine schmale Kanüle unter Sichtkontrolle in den behandlungsbedürftigen Wirbelkörper ein. Mit einem feinen Instrument, an dessen Ende sich eine bewegliche Spitze befindet, legt der Arzt gezielt kleine Gänge im porösen Knochen an. Bevor aber der Zement in die betroffene Stelle gelangt, kommt die Radiofrequenzenergie hinzu. "In diesem Moment verändert der Zement seine Eigenschaft und wird zäh wie Harz", erklärt der Oberarzt. Der gummiartige Knochenzement gelangt kontrolliert und sicher in den vorbereiteten Hohlraum. Von hier aus bahnt sich die Masse ihren Weg durch die feinen Gänge des Knocheninneren und umschließt die löchrige Struktur, ohne diese zu zerstören. Anschließend härtet der Zement aus und dient als aktive Stabilisierung des gebrochenen Wirbelkörpers. Zurück bleibt ein kleiner Schnitt, der nicht genäht werden muss. "Gewöhnlich kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einer Schmerzlinderung und einer damit verbundenen dauerhaften Steigerung der Lebensqualität", berichtet Dr. Wollschläger.