Nach der Begrüßung und Einführung in die Thematik durch Prof. Dr. Georg Gahn, Klinikdirektor der Neurologischen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe, geht Matthias Bacher, Oberarzt am Epilepsiezentrum Kork, darauf ein, welche Anforderungen und Voraussetzungen bei einer bestehenden Epilepsie zum Führen eines Kraftfahrzeugs zu beachten sind.
Dr. Viola Prietsch, ärztliche Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums am Städtischen Klinikum Karlsruhe, zeigt im Anschluss die Besonderheiten von Epilepsien im Kindesalter auf. Statistisch hat etwa eins von 200 Kindern unter 10 Jahren Epilepsie. Manchmal liegt eine schwere Hirnschädigung zugrunde, meist trifft ein Anfallsleiden aber ein bis dahin völlig gesundes Kind, sozusagen "aus heiterem Himmel". Dank geeigneter Medikamente kann in den meisten Fällen Anfallsfreiheit erzielt werden und auch die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern mit Epilepsie verläuft in der Regel normal. Aus dem klinischen Alltag in der Epilepsieambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin weiß Viola Prietsch, dass die Fragen der Betroffenen und Eltern vielfältig sind. Groß ist vor allem die Sorge vor dem plötzlichen und unerwarteten Auftreten eines erneuten Anfalls. Wie soll man damit umgehen, ohne das Kind durch unnötige Restriktionen in seiner weiteren Entwicklung zu beeinträchtigen? Gerade den richtigen Weg zwischen Vorsicht und Überbehütung zu finden, ist für die betroffenen Kinder und ihre Eltern nicht einfach, auch Lehrer sind oft verunsichert mit der Gefahr, dass das Kind von gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen wird.
Im Anschluss geht Dr. Wolf Esser, leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe, auf die Möglichkeiten bei der medikamentösen Behandlung der Epilepsie ein. Oberstes Behandlungsziel ist immer, Anfallsfreiheit zu erreichen. Diese wird bei etwa Zweidritteln der Betroffenen erzielt. Ferner hat auch die Verträglichkeit von Antiepileptika einen hohen Stellenwert.
Im Anschluss an die Vorträge besteht genügend Raum für Fragen und zum gemeinsamen Austausch.
Die Veranstaltung findet am 5. Oktober um 18 Uhr im Veranstaltungszentrum von Haus R, im Städtischen Klinikum Karlsruhe in der Moltkestraße 90 statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.