Betrachtet man dagegen Schüler aus einkommensschwachen Haushalten(Haushaltsnettoeinkommen bis 1.500 Euro) – sie gehören oft zu den so genannten bildungsfernen Schichten –, so kehrt sich die Relation erschreckend deutlich um: Nur eine 35-prozentige Minderheit misst der Schrift- und Lesekultur hohe Bedeutung zu, 52 Prozent halten Computer und Internetkenntnisse für wichtig. Gemessen am Urteil der Führungskräfte unterschätzen auch Schüler und Auszubildende insgesamt die Bedeutung der Schriftkultur, während andererseits Studenten fast genauso urteilen wie Führungskräfte.
"Die Ergebnisse zeigen, dass es verfehlt wäre, jeden aktuellen Trend im Medienverhalten junger Zielgruppen pauschal als zukunftsweisend zu betrachten", sagt Uwe Sander, Leiter stern-Anzeigenmarketing. "Gemessen an der Lesefähigkeit der Jüngeren öffnet sich leider die Kluft bei uns stärker als in anderen Ländern. Das hat auch PISA schon gezeigt. Aber nur wer mit Buchstaben und Zahlen souverän umzugehen weiß, wird in der digital vernetzten Wissensgesellschaft sein Wohlstandsniveau behaupten können und so auch dauerhaft als Kunde für die Markenwirtschaft interessant bleiben", so erklärt Sander.
Die Studie MarkenProfile erscheint als Repräsentativ-Erhebung des stern alle zwei Jahre und untersucht das Konsumverhalten, die Marken- und Medienpräferenzen der Deutschen.MarkenProfile 12 wurde zusammen mit dem Heidelberger Institut Sinus Sociovision entwickelt und widmet sich besonders der Frage, welche Medienmentalitäten sich im digitalen Zeitalter herausbilden. Die Studie basiert auf gut 10.000 Interviews im Zeitraum März bis Mai 2007. Weitere Informationen: www.markenprofile.de