Bislang lautet das offizielle Ziel der Bundesregierung noch: Bis 2020 sollen die klimaschädlichen Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent gesenkt werden. Umweltexperten rechnen jedoch damit, dass ohne „Nachsteuerung“ bestenfalls ein Minus von 32,5 Prozent zu erwarten sei – so eine jüngst in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichte Analyse, die aus einem internen Papier des Bundesumweltministeriums stammen soll.
„Die Klimaschutzziele sind nur mit einer Energiewende im Wärmesektor zu retten“, sagt Frank Jahns, Geschäftsführer der Stiebel-Eltron-Vertriebsgesellschaft. „56 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf diesen Bereich. Die Studie „Sektorkopplung durch die Energiewende“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass in Zukunft ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs bei der Wärme durch elektrische Energie gedeckt werden muss, um das Ziel einer weitgehend kohlendioxidneutralen Energieversorgung zu erreichen.“
Der Beitrag der Verbraucher ist demnach ein Schlüsselelement, um durch klimafreundliche Technologie im Heizungskeller den CO2-Ausstoß zu reduzieren - beispielsweise durch eine Wärmepumpe. 76 Prozent der Deutschen sind zu einem Wechsel von fossiler Energie auf grüne Umwelttechnik bereit.
„Für die Energieversorgung der Zukunft gilt es, den Strom- und Wärmesektor konsequent miteinander zu verzahnen“, sagt Frank Jahns. „Im Sektor Wärme bietet die Nutzung von Strom gleich mehrere Vorteile: Die Energieeffizienz wird erhöht, die Treibhausgasemissionen werden gesenkt und die Nutzung erneuerbarer Energien wird ausgebaut. Im Neubaubereich gehören Wärmepumpen deshalb längst zu den etablierten Wärmeerzeugern - häufig betrieben mit grünem Umweltstrom. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, den Siegeszug der grünen Heiztechnik in Bestandsbauten fortzusetzen.“