Es gibt unterschiedliche Heizmethoden. Am weitesten verbreitet sind derzeit noch fossile Heizsysteme, also Öl- oder Gaskessel. Ihre Zeit läuft allerdings ab, schließlich muss die Nutzung von fossilen Brennstoffen und damit der CO2-Ausstoß so schnell wie möglich drastisch reduziert werden. Zum Glück gibt es längst eine Alternative: Die Wärmepumpe ist unbestritten das Heizsystem der Zukunft. Die Nutzung von Umweltwärme zum Heizen eines Gebäudes ist eine seit mehr als 100 Jahren bekannte und seit Mitte der 70er Jahre angewandte Praxis. Laut Zahlen des Bundesverband Wärmepumpe e. V. arbeiten in Deutschland insgesamt knapp ein Million Wärmepumpen. Mittlerweile ist die umweltfreundliche Technik das meistgenutzte Heizsystem in Neubauten in Deutschland.
Genial einfach und umweltfreundlich
Die rasant wachsende Beliebtheit der Wärmepumpe hat gute Gründe. Das Funktionsprinzip ist faszinierend, aber gleichzeitig simpel: die Wärmepumpe entzieht dem Erdreich, dem Grundwasser oder ganz einfach der Umgebungsluft Wärme. Diese Wärme wird anschließend auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann so für die Heizung und die Warmwasserbereitung genutzt werden. So erzeugt die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom Antriebsenergie zwischen 3 und 6 Kilowattstunden nutzbare Wärme – eine unschlagbare energetische Bilanz.
Überzeugende Wissenslücken
„Die zahlreichen Vorzüge der Wärmepumpe überzeugen“, weiß Henning Schulz, Pressesprecher des Haustechnikspezialisten STIEBEL ELTRON. „Trotzdem stellen wir im aktuellen Energie-Trendmonitor 2020 fest, dass viele Verbraucher noch wenig über Wärmepumpen wissen“.
In der seit 2014 jährlich vom Hersteller von Haus- und Systemtechnik aus dem niedersächsischen Holzminden veröffentlichten bevölkerungsrepräsentativen Umfrage zu den Themen Energiewirtschaft sowie Klima- und Umweltschutz, zeigt sich, dass grundlegende Informationen zum Thema Wärmepumpe nur etwa jedem zweiten Verbraucher bekannt sind. Dies bezieht sich gleichermaßen auf die Funktionsweise der Wärmepumpe, wie auch auf deren Einsatzmöglichkeiten. So ist zum Beispiel nur 52 % der Befragten bekannt, dass die Wärmepumpe vor Ort kein CO2 ausstößt. Noch weniger Verbraucher (43 %) wissen, dass sie vollständig auf fossile Brennstoffe verzichtet. Ebenfalls nur knapp jedem zweiten Verbraucher ist laut Umfrage bewusst, dass die Wärmepumpe gleichermaßen als Heizung und als Kühlung eingesetzt werden kann, und dass für den Stromverbrauch auch selbsterzeugter Solarstrom genutzt werden kann (47 %). Nur gut die Hälfte der Befragten wussten, dass eine Wärmepumpe keine besonderen Anforderungen an die Gebäudedämmung stellt (53%) und auch mit vorhandenen, konventionellen Heizkörpern betrieben werden kann (47 %).
„In Sachen Wärmepumpe muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hierbei sehen wir uns als Hersteller in der Pflicht, bauen aber auch auf die Expertise des Fachhandwerks“, erklärt Henning Schulz. „Dabei dürfte Verbraucher besonders interessieren, dass Wärmepumpen als Heizmethode mit erneuerbaren Energien staatlicher Förderung unterliegen. Wer beim Neubau auf die Wärmepumpe setzt, kann 35 % der förderfähigen Kosten geltend machen im Bestand sind es sogar bis zu 45 Prozent.“