Stifterverband und Wissenschaftsorganisationen setzen Hoffnungen in das siebte EU-Forschungsrahmenprogramm. „Wir werden dem Europäischen Forschungsrat den Rücken stärken, damit er sich von der EU-Verwaltung unabhängiger machen kann“, schreibt der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Matthias Kleiner in der aktuellen Ausgabe von Wirtschaft & Wissenschaft. Erstmals stellt die Europäische Kommission Geld für die Grundlagenforschung bereit. Der Europäische Forschungsrat soll die Mittel in Höhe von sieben Milliarden Euro bis 2013 ohne politische Einflussnahme verteilen und frischen Wind in die Forschungslandschaft bringen.
Arend Oetker, der Präsident des Stifterverbandes, sieht in den neuen Prioritäten der EU Chancen für kleine Mitgliedsstaaten: „Den Ländern ohne starke nationale Forschungsförderung wird der neue Fokus ermöglichen, ihre Grundlagenforschung zu stärken und europäisch sichtbar zu machen.“ An die Adresse der deutschen Hochschulen und Institute richtet Oetker den Appell, nationale und europäische Fördermöglichkeiten zu kombinieren und die Beteiligung am Forschungsrahmenprogramm weiter zu erhöhen.
Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Peter Gruss schreibt in seinem Magazinbeitrag, der Forschungsrat habe „das Potenzial, als Beispiel für den Aufbau von schlanken und effektiven verfahren in der EU-Forschungsförderung zu dienen“. Unzufrieden sind die Wissenschaftsrepräsentanten allerdings mit der Höhe des Budgets. So betonen Gruss und Kleiner unisono, dass der Forschungsrat wesentlich mehr Mittel benötige.
Unter dem Titel „Griff nach den Sternen – neue Strahlkraft für Europas Forschung“ analysiert das aktuelle Magazin des Stifterverbandes die jüngste Entwicklung des europäischen Wissenschaftsraums.
Außerdem im Heft:
- Horst Köhler über Kreativität in Deutschland
- Andrei Plesu über Macht und Ohnmacht der Sprache.