Am Freitag, den 21. September 2007, diskutieren auf Einladung des Stifterverbandes hochrangige Vertreter aus Politik und Stiftungswesen in Bonn die Auswirkungen des geplanten "Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements", das am selben Tag im Bundesrat abschließend beraten wird. Das Gesetz, das von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auf den Weg gebracht worden ist, will Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Deutschland fördern. Die Bundesregierung setzt dafür nach eigenen Angaben rund 500 Millionen Euro ein.
Das neue Gesetz beinhaltet auch eine Vielzahl von Verbesserungen für Stifter und Spender. Bürger können jetzt deutlich höhere Spenden vom Einkommen steuermindernd absetzen. Zudem kann bei der Dotation von Stiftungen nunmehr eine Million Euro steuerlich geltend gemacht werden. Vorher lag diese Grenze bei 307.000 Euro. Zudem wird der Spendenvortrag zeitlich unbegrenzt möglich sein.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter, sagt dazu: "Das ,Steinbrück-Gesetz' ist ein echter Durchbruch für das Stiftungswesen." Schlüter geht davon aus, dass Stiftungen ab jetzt mit mehr Kapital ausgestattet werden und somit auch mehr Mittel für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung stehen. Die Bürgergesellschaft werde durch das Gesetz deutlich beflügelt. Gleichwohl empfiehlt der Verband potenziellen Stiftern, die erweiterten Möglichkeiten bereits 2007 und 2008 voll auszuschöpfen. Denn ab 2009 wird der steuerliche Vorteil aufgrund der Abgeltungssteuer in vielen Fällen sinken.
Auf seinem traditionellen "Stifterdialog" diskutiert der Stifterverband am Freitag mit Experten aus dem Stiftungswesen die Auswirkungen des neuen Gesetzes. Erwartet werden rund 150 Stifter aus ganz Deutschland. Zu den Diskutanten gehören der Staatsekretär aus dem Bundesfinanzministerium, Axel Nawrath, der Unternehmer Arend Oetker als Präsident des Stifterverbandes und der Politikwissenschaftler Meinhard Miegel.