Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft baut derzeit in der Antarktis die neue deutsche Forschungsbasis Neumayer-Station III. "Trotz anfänglicher Verzögerungen gingen die Arbeiten bei überwiegend guten Wetterverhältnissen zügig voran³, so Dr. Hartwig Gernandt, Leiter der Logistik des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. "Durch die hohe Motivation aller Mitarbeiter vor Ort konnte in nur rund acht Wochen das gesamte Stahlwerk der Grabensektion mit den 16 hydraulischen Stützen sowie das darüber liegende Stockwerk fertig montiert werden³, erklärt Gernandt weiter. Das Bauwerk kann nun als Lager für Material und die Baumaschinen genutzt werden, bis in der kommenden Saison die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Der zweite Bauabschnitt wird in der Saison 2008/2009 erfolgen. Bei diesem Abschnitt ist der Aufbau aller über dem Eis liegenden Teile der Station, die Inbetriebnahme sowie der Umzug der jetzigen Neumayer-Station in die neue Forschungsbasis geplant.
Der geplante Baubeginn für Mitte Dezember 2007 hatte sich um etwa vier Wochen verzögert, da eine meterdicke Packeisbarriere das Anlegen des Frachtschiffes Naja Arctica mit den Bauteilen der Station an der Eiskante des Ekström-Schelfeises verhindert hatte. Mit Unterstützung des Forschungseisbrechers Polarstern ist es Mitte Januar gelungen, eine Fahrrinne bis an die Eiskante frei zu brechen und somit ein Anlegen des Frachters und den Beginn der Bauarbeiten zu ermöglichen. Die rund 3500 Tonnen Baumaterial sowie das Baucamp für die Arbeiter konnten innerhalb von zwei Wochen entladen werden.
Mit dem Bau der Neumayer-Station III werden die wissenschaftlichen und logistischen Voraussetzungen für einen langfristigen Forschungsbetrieb in der Antarktis erfüllt. Mit einer Station auf modernstem Stand der Technik sollen die Langzeitmessungen der wissenschaftlichen Observatorien fortgesetzt und neue Forschungsprojekte ermöglicht werden. Die Neumayer-Station III wird 6,5 Kilometer südlich der heutigen Neumayer-Station errichtet und soll den Forschungsbetrieb in der Antarktis für die nächsten 25 bis 30 Jahre gewährleisten.