Im spielerischen Umgang mit Musik und Bewegung, vor allem in der ständigen Wechselwirkung von Musik, Bewegung und Sprache erleben Kinder eine vielseitige Förderung ihrer wahrnehmenden, motorischen, musikalischen, kognitiven, sozialen und gestalterischen Fähigkeiten. Die rhythmische Erziehung wirkt den Bewegungsdefiziten und den daraus folgenden Entwicklungsverzögerungen vieler Kinder entgegen und vermittelt ihnen die Erfahrung: Musik ist in mir, ich kann sie selber machen, sie funktioniert nicht nur auf Knopfdruck. Dank rhythmisch-musikalischer Erziehung verbessern sich bei den meisten Kindern die Leistungen in allen Lernbereichen und die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten, Phantasie und Kreativität können sich entfalten. Die Kinder erfahren vor allem: Das Wechselspiel von Musik und Bewegung macht Spaß!
Die rhythmische Erziehung ist mit ihrem bewegungs- und musikorientierten Ansatz heute aktueller denn je. Sie findet Eingang in alle pädagogischen Arbeitsfelder: in Kindergarten und –hort, in die Grundschule, vor allem in die neuen Ansätzen zur Ganztagsgrundschule, in die Musikschule, in heil- und sonderpädagogische Einrichtungen usw.
Sie ist besonders in alle Konzepte zur Verzahnung von Ganztagsgrundschule und Musikschule sehr gut integrierbar, denn sie bietet methodisch fundierte Ansätze zum Gruppenunterricht und kann mit helfen, die großen Lücken im musikalischen Sektor der Grundschulen zu schließen. Aber auch Erzieherinnen können dem Bildungsauftrag des Kindergartens mit Methoden der rhythmischen Erziehung gezielt und nachhaltig nachkommen, können das Profil der jeweiligen Einrichtung schärfen. Denn: Eltern erwarten von Kindergärten und Schulen, dass sie ihren Kindern ein Grundfundament an musikalischer Bildung vermitteln, gerade weil dieses Fundament in vielen Familien nicht mehr gelegt wird.
In den Herbstferein, vom 17.-21. Oktober 2007, findet in der Landesmusikakademie Sachsen-Anhalt, Stiftung Kloster Michaelstein in Blankenburg die erste von sechs Nahunterrichtsphasen der berufsbegleitenden Zusatzausbildung zur „Qualifikation für Rhythmische Erziehung“ statt. Diese Phase dient den TeilnehmerInnen als Orientierungsphase, um sich nach den ersten praktischen Erfahrung dieser Woche begründet für die weitere Teilnahme zu entscheiden. Dieser 1. Nahunterrichtsphase geht ab 01.9.2007 die 1. Fernunterrichtsphase voraus, in der die Teilnehmer sich zu Hause mit genaueren schriftlichen Informationen über Rhythmische Erziehung beschäftigen.
Die gut eineinhalb Jahre dauernde berufsbegleitende Zusatzausbildung richtet sich an Interessenten, die die rhythmisch-musikalische Erziehung im erlernten, ausgeübten oder angestrebten Beruf anwenden wollen. Das Bildungswerk Rhythmik e.V. als Träger führt diese Zusatzausbildung seit 25 Jahren bundesweit an verschiedenen Standorten in Deutschland und seit 1996 auch in Österreich durch. Die Erfahrungen mit den bisherigen Absolventen belegen eindrucksvoll: Diese Zusatzausbildung wirkt auße-rordentlich arbeitsplatzsichernd und –fördernd. Sie ist von der Deutschen Zentralstelle für Fernunterricht in Köln anerkannt.
Der Lehrgang gliedert sich in sechs einwöchige Nahunterrichtsphasen in der Landesmusikakademie, in denen die Teilnehmer systematisch und sehr praxisorientiert in die Rhythmische Erziehung als pädagogische Methode eingeführt werden, und sechs Fernunterrichtsphasen, in denen die Teilnehmer zu Hause das jeweils Erlernte vertiefen bzw. in Ihrer Einrichtung oder anderen Praxisgruppen anwenden.
Interessenten an der Zusatzausbildung zur „Qualifikation für rhythmische Erziehung“ wenden sich im Hinblick auf Information und Anmeldung an das Bildungswerk Rhythmik e.V., Lehrgangsorganisation, Brigitte Schmitter-Wallenhorst, Neustr.19, 48629 Metelen.