Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden Mammutbäume in Mitteleuropa in Wald- und Parkanlagen gepflanzt. Auch am Rande der Magnolienwiese im Englischen Landschaftsgarten von Schloss Dyck stand ein Riesen-Mammutbaum. Als er 2008 gefällt werden musste, war er mit 107 Jahren noch jung und mit 45 Metern ziemlich klein - verglichen mit seinen amerikanischen Artgenossen: Diese werden bis zu 2.000 Jahre alt und rund 90 Meter hoch - so hoch wie die Freiheitsstatue in New York. Die gemeine Fichte erreicht ausgewachsen eine Höhe von durchschnittlich 40 Metern.
Ein massiver Hallimasch-Pilzbefall im Wurzelbereich war die Ursache dafür, dass der Mammutbaum im Frühjahr 2008 deutlich an Vitalität verlor. Im Juli 2008 war er zu mehr als 80 % abgestorben und musste aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden. "Weshalb seine Vitalität so beeinträchtigt war, dass er dem Pilz nicht standhalten konnte, bleibt unklar", sagt Carolin Dreisvogt-Prause, Parkleiterin der Stiftung Schloss Dyck. "Auslöser könnte der zu trockene Sommer im Jahr 2003 gewesen sein". Bei befallenen Bäumen wächst der Hallimasch-Pilz in die unverletzte Rinde hinein, zerstört die für die Versorgung des Baumes wichtige Kambium-Rindenschicht und verursacht anschließend Kernfäule.
Am 23. März 2012 wurde der gefällte Nadelbaum durch einen neuen ersetzt. Gespendet hat ihn der NABU Jüchen. Um einen erneuten Pilzbefall zu vermeiden, wählte die Parkleiterin Carolin Dreisvogt-Prause einen anderen Pflanzort aus. Der neue Mammutbaum steht jetzt in der Nähe des Kiefernwäldchens am Rande der botanischen Wiese und ist weithin sichtbar. Mit ihrer Spende möchte die NABU Ortsgruppe Jüchen auf die Einzigartigkeit des Mammutbaums hinweisen, der auf der roten Liste der gefährdeten Arten steht. Außerdem soll die Artenvielfalt in der Gemeinde Jüchen gefördert werden.
Baumspenden
Nicht nur für Vereine, auch für Firmen und Privatpersonen besteht in Schloss Dyck die Möglichkeit zu spenden: Bäume, Sträucher, Palmen, Stauden, Zwiebelpflanzen oder Parkbänke. Häufig werden besondere Anlässe wie Hochzeiten, runde Geburtstage, die Geburt eines Kindes oder Firmenjubiläen mit dem Pflanzen eines Baumes gewürdigt. Informationen erteilt die Stiftung telefonisch unter 02182-824-0.
Mammutbäume
Die Gattung der Riesen-Mammutbäume (Sequoiadendron) gehört zu den Sumpfzypressengewächsen (Taxodiaceae). Sie ist im westlichen Nordamerika beheimatet. Am Wildstandort kommt sie heute nur noch in 72 isolierten Hainen (Groves) vor, zum Beispiel im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. Riesen-Mammutbäume werden über 90 Meter hoch und haben einen Stammdurchmesser von bis zu zehn Metern. Ihre dicke, faserige Rinde schützt sie vor Waldbränden.1500 - 2000jährige Exemplare sind keine Seltenheit.