Seit 2002 herrschte Ruhe im Uhrenturm des Stallhofs von Schloss Dyck, denn das Uhrwerk der historischen Uhr (Anfang d. 18 Jh.) funktionierte nicht mehr und wurde ausgebaut. Dafür kehrte wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten jede Menge Unruhe ein in den Stallhof. Der präsentiert sich seit Juli 2012 in frischem Gewand, aber mit einer kahlen Stelle im Uhrenturm und stummen Turmglocken. Damit ist seit Kurzem Schluss. Nachdem auch das Uhrenzimmer im Obergeschoss des Stallhofs fertiggestellt war, erhielt die Turmuhrenfabrik Eduard Korfhage & Söhne aus Melle-Buer bei Osnabrück im Dezember 2013 den Auftrag, das alte Uhrwerk zu reinigen und zu überholen, die zum Teil nicht mehr funktionstüchtige, zum Teil nicht mehr vorhandene Peripherie der Turmuhr wie Antriebsgestänge und Zeiger neu herzustellen und schließlich alles wieder an Ort und Stelle zu installieren. Die besondere Herausforderung: Wurden die Antriebsgewichte bisher von Hand aufgezogen, so sollte dies künftig per automatischem Aufzug erfolgen. „Betroffen waren insgesamt drei Antriebswalzen – eine für den Zeigerantrieb, eine für den Viertel- und eine schließlich für den Stundenschlag. Zusätzlich musste für die Installation des immerhin etwa 1,30 Meter langen, 2 Meter hohen und an die 90 Zentimeter tiefen Uhrwerks an seinem neuen Platz, der sich 10 Meter versetzt zum Uhrenturm befindet, für die Gewichtszüge und das Antriebsgestänge eine neue Durchführungsmöglichkeit zwecks Verbindung zu den beiden Zeigerpaaren und den Turmglocken geschaffen werden“, erklärt Eduard Korfhage. Die Spezialisten des Familienunternehmens in der sechsten Generation – inzwischen also fast so alt wie die Turmuhr – machten sich im wahren Sinne des Wortes ans Werk. Mit Erfolg. Dank ihrer Expertise besitzt das alte Uhrwerk nun eine neue „Unruhe“, und alle in der Schlossanlage wissen wieder pünktlich, was die Stunde geschlagen hat. „Fast ganz automatisch“, verrät Architekt Bernd Simon vom Rhein-Kreis Neuss, der die Projektgruppe leitet, mit einem kleinen Augenzwinkern. „Eine winzige Laufdifferenz muss dann doch noch von Hand durch einen von Korfhage eingewiesenen Schlossmitarbeiter justiert werden.“
Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss, ohne deren großzügige Förderung für den Stallhof, die neben der Restaurierung der Turmuhr auch die beiden Wächterhäuschen am Stallhof einschloss, dies alles nicht möglich gewesen wäre.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Der Schlosspark ist in der Wintersaison dienstags bis freitags von 10 – 17 Uhr geöffnet. Für das Hochschloss sowie Ausstellungen gelten abweichende Öffnungszeiten. An der Tageskasse zahlen Erwachsene 9,- Euro, ermäßigt 6 Euro, Kinder zwischen 7 und 16 Jahren 1,50 Euro Eintritt, beim Abendticket sind es nur 5,- Euro, ermäßigt 3,50 Euro und für Kinder 1,- Euro. Jahreskarten kosten für 50,- Euro/erm. 34,- Euro für Erwachsene und 7,- Euro für Kinder.