Dennis Schülke ist einer der glücklichen Absolventen. Er verrät uns im Interview, welche Herausforderungen es während der Ausbildungszeit gab und was er sich für die Zukunft wünscht.
Lieber Herr Schülke, stellen Sie sich unseren Leserinnen und Lesern doch gern kurz vor.
Guten Tag, mein Name ist Dennis Schülke und ich bin 40 Jahre alt. Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder. Mein Sohn Paul ist 7 Jahre alt, meine Tochter Maja ist 6 Jahre alt und Henry ist 7 Wochen alt. Aufgewachsen bin ich in Neukölln. Aktuell wohne ich in Treptow, im Plänterwald.
Was haben Sie gemacht, bevor Sie mit der Ausbildung zum Altenpfleger begannen?
Ursprünglich begann ich 2001 eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich die aber leider vier Monate vor dem Staatsexamen abbrechen. Ich habe dann „Masseur und Wellnesstherapeut“ gelernt und außerdem von 2005 bis 2011 meine Oma zuhause gepflegt. Von 2011 bis 2014 war ich Filialleiter bei Nahkauf, einem Franchise-Unternehmen der Rewe Gruppe.
Seit März 2015 arbeite ich im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ und habe dann vor vier Jahren die berufsbegleitende Ausbildung begonnen.
Warum haben Sie sich für den Bereich Altenpflege entschieden?
Ich habe schon immer sehr gerne mit Menschen gearbeitet. Die Jahre, in denen ich meine Oma zuhause gepflegt habe, haben mir vieles gezeigt: Es fühlt sich gut und richtig an, anderen, pflegebedürftigen Menschen zu helfen und sie in alltäglichen Situationen zu unterstützen und zu begleiten.
Erzählen Sie mal von der Ausbildung. Gab es herausfordernde Momente?
Anfangs war es vor allem sehr aufregend. Und eigentlich blieb es die vier Jahre über auch turbulent. Wir hatten leider viele Klassenlehrerwechsel, dann zog die Schule von Moabit nach Reinickendorf. Und natürlich stellte vor allem Corona alles auf den Kopf. Gerade der Online-Unterricht war in den ersten Wochen wirklich schwierig und für uns alle sehr herausfordernd. Insgesamt haben mich die vier Ausbildungsjahre sehr geprägt, ich habe viel gelernt.
Die Ausbildung lief berufsbegleitend. Sie haben im Grunde schon gearbeitet – und hatten parallel dazu Schule. War dieses Prinzip im Rückblick bereichernd oder eher anstrengend?
Die Praxis war auf jeden Fall eine gute Ergänzung zur Theorie. Ich finde, man lernt am besten, wenn man mit den Bewohner*innen arbeitet und sie über die Jahre hinweg begleitet. Was in den Lehrbüchern steht, ist schön und gut, aber praktisch ist die Umsetzung dann oft doch ganz anders und sehr individuell.
Ich konnte die Theorien praktisch umsetzen und bin froh darüber, dass meine Praxisanleiterin Frau Grönert und auch meine Einrichtungsleitung Frau Schmell sehr eng im Kontakt mit mir waren. Bei Fragen oder Problemen konnte ich immer zu den beiden gehen und sie hatten immer ein offenes Ohr. Dafür möchte ich mich hier auch gern noch einmal ganz herzlich bedanken.
Die ganze Ausbildungsklasse war eine Klasse des Unionhilfswerks. Fünf von Ihnen arbeiten im ambulanten und fünf im stationären Bereich. Wie war der Austausch zwischen ihnen? Verband dieser gemeinsame Nenner die Gruppe?
Wir haben uns über die 4 Jahre hinweg immer sehr gut verstanden und haben uns gut austauschen können, sowohl im Unterricht als auch mal privater in der Pause.
Das Wechselpraktikum fand ich auch spannend. Da war ich im Pflegedienst Prenzlauer Berg und habe einen Einblick in den ambulanten Bereich des Unionhilfswerks bekommen.
Die Schüler*innen des ambulanten Bereichs konnten wiederum die Arbeit des stationären Bereichs kennenlernen – danach entstand zwischen uns allen ein reger Austausch zu diesen neuen Eindrücken.
Wir freuen uns, dass sie alle dem Träger erhalten bleiben und auch weiterhin als Unionhilfswerker*innen alte Menschen in unseren pflegerischen Einrichtungen begleiten. Was wünschen sie sich persönlich für die Zukunft? Und was wünschen Sie sich für die Altenpflege?
Für die Zukunft wünsche ich mir eine gute Zusammenarbeit aller Mitarbeiter*innen, sowie weiterhin so eine wunderbare Kommunikation mit meiner Einrichtungsleitung Frau Schmell und der stellvertretenden Pflegedienstleitung Frau Grönert.
Außerdem freue ich mich auf eine weiterhin tolle Zusammenarbeit im und mit dem Betriebsrat, wo ich seit der letzten Betriebsratswahl Mitglied bin.
Was ich mir für die Altenpflege wünsche? Das würde hier den Rahmen sprengen…
Aber was ich dazu sagen kann, ist, dass wir Personal benötigen. Kolleginnen und Kollegen, mit denen man viele Jahre lang gemeinsam alle Höhen und Tiefen erlebt und meistert.
Und ich wünsche mir sehr, dass wir als Altenpfleger*innen wertgeschätzt werden!
Lieber Herr Schülke, wir danken Ihnen sehr dafür, dass Sie sich die Zeit genommen und unsere Interviewfragen beantwortet haben. Das ist ein spannender Einblick in diesen wichtigen Zweig der Personalgewinnung für den Bereich der Altenpflege.
Wir wünschen Ihnen viele schöne Momente mit den älteren Menschen im Pflegewohnheim – und natürlich auch mit den Kolleginnen und Kollegen im Team.