„Die hohen Anforderungen an Schutz- und Hygienemaßnahmen bedeuten einen erheblichen Mehraufwand für mein Team“, sagt Ralf Schönberner. „Aber wir tun alles, um unsere Angebote aufrechtzuerhalten.“ Dafür musste jeder Prozess neu gedacht werden. So werden beispielsweise Speisen und Getränke jetzt nur noch über das Fenster ausgegeben. Vor der Wohnungslosentagesstätte wurden Stehtische aufgestellt sowie Sitzgelegenheiten – wie gefordert, in einem Abstand von zwei Metern. „So verhindern wir eine Gruppenbildung vor unserer Tagesstätte“, betont der Einrichtungsleiter.
Auf die Frage, ob Gäste die WoTa noch betreten dürfen, antwortet Ralf Schönberner: „Die sanitären Anlagen können selbstverständlich weiter genutzt werden, allerdings nur noch von zwei Männern bzw. Frauen gleichzeitig.“ Danach würden diese sowie Türklinken desinfiziert. Die Kleiderkammer steht ebenfalls weiterhin zur Verfügung. In diesem Fall darf immer nur ein Gast die Einrichtung betreten und von einem Mitarbeitenden versorgt werden.
Zudem ist für Ralf Schönberner wichtig, dass die psycho-sozialen Beratungen stattfinden. „Schließlich ist die Situation der Gäste auch ohne die Corona-Krise schon schwierig genug." Momentan können jedoch nur Hilfesuchende, die keine Erkältungserscheinungen oder grippeähnliche Symptome zeigen, dieses Angebot in Anspruch nehmen.
In der WoTa ist von Panik nichts zu spüren. Das liege daran, so Ralf Schönberner, dass sich alle sehr gut informiert fühlen. Er und sein motiviertes Team sind zuversichtlich, dass die beschlossenen Maßnahmen beidem gerecht werden: dem Schutz der Bevölkerung genauso wie der Verantwortung für Menschen, die Hilfe benötigen.
Und was sagen die Gäste zur aktuellen Situation? „Sie freuen sich natürlich, dass die WoTa weiterhin für sie da ist und die Grundversorgung gewährleistet ist“, sagt der Einrichtungsleiter. „Trotzdem hoffen sie, dass ihnen ihr „Wohnzimmer“ bald wieder zur Verfügung steht.“