Der im Juli gesendete Beitrag ist jetzt auch online abrufbar.
Über den Inhalt:
Man kann Dinge wegwerfen – oder sie reparieren. Man kann gesellschaftliche Zustände umstürzen wollen – oder an ihnen arbeiten. Reparieren ist in. Out ist Dogmatismus.
Ein Zeichen dafür sind die unzähligen Initiativen, die versuchen, die Geschlossenheit der Systeme aufzubohren, sich die Baupläne anzusehen, zu modifizieren und zu teilen: Open-Source-Projekte, Fab Labs, die Freifunkerbewegung, Genossenschaften, Repair-Cafés. Sie zeigen: Reparaturbedürftig ist nicht nur der Toaster, sondern die Verfasstheit der kapitalistischen Weltwirtschaft im Ganzen. Dabei muss aber nicht „das System“ überwunden werden – es reicht, es produktiv zu unterlaufen. Bei den neuen Selbermachern liegt ein lässiger Postkonsumismus in der Luft, der sich in seinen Gesten und in seiner Haltung von der erhitzten Konsumkritik der Generation davor deutlich unterscheidet. Den neuen Selbermacherinnen ist bewusst, dass es um viel, vielleicht sogar ums Ganze geht: Am Ende der großen utopischen Erzählungen widmen sie sich ganz unspektakulär einer reparaturwürdigen Welt.
Und dass selbst Radio-Essays hin und wieder fehleranfällig und reparaturbedürftig sind: Auch das hört man in diesem Essay …