Der Kongress widmete sich dem "More for less"-Prinzip. Keynotespeaker zum Thema war Dr. Michael Smets, der an der University of Oxford zum Thema "Management professioneller Service-Unternehmen" forscht. Smets beschrieb, dass sich das "More" an Leistungserwartung von Mandanten aus der veränderten Haltung der Mandanten ergeben. So soll Rechtsberatung zunehmend eine integrierte Dienstleistung sein, die im Rahmen eines Projektmanagements erbracht wird. Die globale Präsenz von Mandanten sowie ihre strategischen Entscheidungsansätze führen in eine Zwickmühle für die Anwaltschaft, denn bei erhöhter Service-Erwartung des Mandanten, will dieser dafür weniger zahlen ("less"). Dieser Zwickmühle begegnet Smets mit Innovation und fordert auf, sich neuen Technologien und Techniken zu öffnen.
"Dr. Smets hat einen Punkt angesprochen, den wir bereits vor Jahren erkannt haben und dem wir mit unseren Software-Lösungen begegnen", so André Scheffknecht, Vorstand der STP Informationstechnologie AG, die den Kongress jährlich ausrichtet.
Ein weiterer, herausragender Praktiker-Vortrag, befasste sich damit, wie man von der Vision zur Kanzleistrategie kommt. Referent war Lars Kuchenbecker von der Kanzlei Menold Bezler (Stuttgart). Er zeigte auf, mit welchen Methoden und Techniken sich die Kanzlei ihre klare Positionierung erarbeitete. Die Kanzlei, die im Jahr 2014 von JUVE mit zwei Awards ausgezeichnet wurde, setzt auf absolute Serviceorientierung und Zielgruppenfokussierung. Kuchenbecker beschrieb die einzelnen Phasen der Strategieentwicklung und machte so für alle Beteiligten klar, dass Strategieentwicklung ein Prozess ist, der erarbeitet werden muss. Er endete seine Präsentation mit dem Statement, dass große Dinge nie aus Komfortzonen heraus entstehen.
Holger Marggraf, Vorstand der STP Informationstechnologie AG, dazu: "Visionäre Kanzleien, die auf Nachhaltigkeit und Wertentwicklung setzen, denken unternehmerisch und überlassen nichts dem Zufall. Sie entwickeln ihre Strategien und stimmen Umsetzungsinstrumente genau auf ihre strategischen Ziele ab. Wer heute vorn dabei sein will, braucht eben auch EDV, die nicht nur Mandate begleitet, sondern hilft Mandate auszuschöpfen und den Markt systematisch zu bearbeiten."
Dem stimmt auch Dr. Matthias Lichtblau zu, Executive Director der CMS Legal Services EEIG, der jedes Jahr nach Bensberg kommt. Sein Fazit: "Wer heute mit einer großen Einheit im Legal Service-Bereich erfolgreich sein will, braucht nicht nur Strategien, sondern auch Instrumente zur Umsetzung. Zu beidem findet man Impulse und Lösungsansätze bei der STP-Fachtagung. Dazu eine sehr gute Atmosphäre und hervorragende Gesprächspartner."
Auch 2016 wird es eine STP-Fachtagung in Bensberg geben.